Laura Baranasic schnupperte in den Unterricht der Wittum-Schule hinein. Foto: Kopp

Mal etwas neues ausprobieren, die eigene Komfort Zone zu verlassen und Einblicke ins Berufsleben gewinnen sind die Ziele, welche die Schüler des Gymnasium Schramberg, der Klassenstufe 10, mit einem BOGY Praktikum anstreben.

Schramberg - Für diese Woche hatten sich 88 Jugendliche einen Betrieb ausgesucht und lernten jetzt eine Woche lang, was es heißt, in diesem mitzuarbeiten. Dabei haben sich die Schüler durchaus interessante Arbeitgeber und -stellen ausgesucht. Während der Großteil bei Unternehmen und Betrieben in der Region hineinschnuppert, gibt es andere, die ihren Wunscharbeitsplatz in London, Berlin, Mannheim oder Stuttgart gefunden haben. Sehr viele Schüler haben die lokalen Firmen Trumpf Laser und Kern-Liebers als Praktikumsplatz auserkoren.

Elias Kaiser

Um diese Ziele zu erreichen war Elias Kaiser nicht einmal Berlin zu fern, was sich laut seiner Aussage aber voll und ganz gelohnt hat. Dort konnte er eindrucksvolle Einblicke in die Arbeit der Schneider im Berliner Opernhaus gewinnen und auch selbst Hand am Stoff anlegen. "Ich bin mir jetzt umso sicherer, später tatsächlich die Ausbildung zum Schneider zu absolvieren und irgendwann als Modedesigner zu arbeiten." Dadurch, dass er ganz allein nach Berlin geflogen ist und sich dort auch selbstständig in der Stadt zurechtfinden musste, "Ich habe viele Erfahrungen gemacht und bin selbstständiger geworden ", wie er selbst reflektierte.

Nicolas Böhler und Erik Buzak

Auch Nicolas Böhler und Erik Buzak mussten die eigene Komfortzone verlassen und das hieß, bereits um 3.30 Uhr morgens nach Stuttgart zur Firma Mauser aufzubrechen, wo sie dann "teils mit müden Augen" Einblicke in das Arbeitsleben bekamen. Für sie lag diese Auswahl dennoch richtig, da Eriks Vater bei der gleichen Firma arbeitet. So konnte er die Beiden morgens mitnehmen und abends zurückbringen. Das ungewohnt frühe Aufstehen bedeutete für sie dann "eine Woche lang Zähne zusammen beißen und raus aus den Federn". "Die Erfahrung hat sich insofern gelohnt, da ich jetzt weiß, diesen Beruf später nicht machen zu wollen, da ich nicht erwartet hätte wie anstrengend diese Art von Arbeit sein kann", stellte Nicolas gegen Ende des Praktikums fest.

Laura Baranasic

Laura Baranasic entschloss sich, einen anderen Weg einzuschlagen und wählte ein Praktikum an der Wittum-Förderschule in Schramberg-Sulgen. "Dieses Praktikum passte eigentlich nicht zu meinen Berufswünschen, jedoch wollte ich einfach mal in diesen Beruf hineinschnuppern und Einblicke in die Sozialpädagogik gewinnen." Wie sie selbst sagt, war diese Entscheidung voll und ganz richtig und ihr macht es Spaß die Kinder zu betreuen, sowie mit ihnen zu spielen. Im Gegensatz zu den beiden Jungs waren ihre Arbeitszeiten deutlich entspannter und sie musste erst um acht Uhr anfangen und es hing lediglich vom Stundenplan ab, wann es Feierabend hieß. "Mein Berufswunsch hat sich nicht durch das Praktikum verändert, jedoch konnte ich wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Kindern sammeln und mir ein Bild vom Alltag eines Grundschullehrers machen."

Lisa Weißer

Auch Lisa Weißer wollte etwas Neues ausprobieren und wollte ihr Praktikum bei der Schreinerei Flaig auf dem Hardt zu absolvieren. Ihr Aufgabenbereich ist sehr unterschiedlich "Einfach helfen wo man kann – und schleifen, sägen und hämmern, was es eben zu tun gibt.", Dies tut sie von 7 bis 16.35 Uhr. Vor allem die Abwechslung und die Arbeit an Maschinen sei es, die diesen Beruf so interessant machen. "Ob ich den Beruf später wirklich ausüben möchte, da bin ich mir noch nicht sicher, jedoch kenne ich den Beruf nun deutlich besser."

Louis Kopp

Louis Kopp bestritt sein Praktikum beim Schwarzwälder Boten, da er auch später anstrebt als Journalist zu arbeiten. In dieser Woche lernte er in den ersten Tagen kürzere Berichte zu schreiben und wie ein Redakteur eine Seite in der Zeitung baut. Anschließend wagte er sich auch schon an längere und anspruchsvollere Berichte, sowie diverse Interviews."Nun fühle ich mich noch viel sicherer in meiner Entscheidung später als Journalist zu arbeiten und ich konnte in dieser Woche viel dazu lernen."