Der Leiter der Behindertenhilfe, Roland Flaig (Mitte), wurde in der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn nach 16-jähriger Tätigkeit verabschiedet; links Stiftungs-Vorstand Hubert Bernhard, rechts die neue Aufgabenfeldleiterin Andrea Weidemann. Foto: Graf Foto: Schwarzwälder Bote

Stiftung St. Franziskus: Behindertenhilfe-Leiter Roland Flaig wechselt von Heiligenbronn nach Stuttgart

16 Jahre hat Roland Flaig als Leiter der Behindertenhilfe in der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn für das große Aufgabenfeld mit fast 900 Mitarbeitern und über 1500 betreuten Menschen mit Sinnesbehinderung Verantwortung getragen.

Schramberg-Heiligenbronn. Jetzt wurde der 51-jährige Diplom-Finanzwirt verabschiedet, da er im Oktober bei der Stiftung Nikolauspflege in Stuttgart, einer Einrichtung für sehbehinderte Menschen, als Kaufmännischer Vorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender arbeiten wird.

Nachfolgerin an der Spitze der Behindertenhilfe wird die bisherige Bereichsleiterin Interne Dienste und Prozesse in der Behindertenhilfe, Andrea Weidemann (45), die seit 19 Jahren in der Stiftung arbeitet und ihre neue Aufgabe schon angetreten hat.

Zur Abschiedsfeier kamen Mitarbeiter aus allen Bereichen der Behindertenhilfe zusammen, wie auch der frühere Vorstand Norbert Rapp und Andrea Wanka, die bisher als Taubblindenbeauftragte in der Stiftung engagiert war.

Die Behindertenhilfe ist mit eigenen Einrichtungen in Heiligenbronn, Rottweil, Spaichingen und Baindt vertreten und hat mit ihren Beratungs- und Förderangeboten für Menschen mit Sinnesbehinderungen einen teilweise landesweiten Einzugsbereich.

Stiftungs-Vorstand Hubert Bernhard sprach persönliche Abschiedsworte zum Weggang von Roland Flaig und würdigte seine Übersicht und Tatkraft. Er habe "die beträchtlichen Anforderungen und Aufgaben kompetent, kollegial und kreativ bewältigt", sagte Bernhard, "und über der Sache haben Sie die Menschen dahinter nie übersehen." So schwinge auch Wehmut bei diesem Abschied mit.

Bernhard zitierte auch die Stimmen anderer Leitungskräfte der Stiftung zur Arbeitsweise und Person Roland Flaigs, die seine Wertschätzung von mehreren Seiten deutlich werden ließen und aufzeigten, wie vielfältig Flaig die Entwicklungen der Behindertenhilfe geprägt hat. Flaig habe, so Bernhard, in den 16 Jahren eine Fülle von Aufgaben "angepackt und gelöst".

Dazu gehörten eine ganze Reihe von Veränderungen und Umstrukturierungen: "Diesen Herausforderungen sind Sie immer mit Übersicht und dem Blick für das Wesentliche begegnet". Für seine Zukunft wünschte ihm Bernhard eine glückliche und erfüllte Zeit und war überzeugt, dass mit ihm auch weiterhin eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich sei.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Klaviertrio und einem Chor von Lehrern des SBBZ Hören sowie einer kleinen Bilderrückschau auf die 16 Jahre. Für den Erwachsenenbereich übergaben die Bereichsleiter unter anderem ein Erinnerungsbuch, in dem alle Wohn- und Fördergruppen eine persönlich gestaltete Seite beigetragen hatten, und ein "Überlebenspaket für die Großstadt" mitsamt einem Staubwedel aus der Blindenwerkstatt für den Feinstaub der Landeshauptstadt.

Roland Flaig bedankte sich für die Abschiedsworte und Geschenke und streifte selbst nochmals einige wesentliche Projekte aus seiner Zeit in Heiligenbronn wie den Wandel der Heimsonderschulen zu heutigen Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren oder den Aufbau des Taubblindenzentrums. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei den Mitarbeitern der Stiftung wie auch bei den Schwestern und schloss mit einem Zitat der taubblinden Schriftstellerin Helen Keller.