Harald Burger (von rechts) eröffnet mit Ulrich Bauknecht die Konzertreihe mit Arno Haas in der Geißhalde.Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Vereine mit Arno-Haas-Reihe zufrieden / Parkplatz in Geißhalde erweist sich als guter Veranstaltungsort

"Wir wollten dem Publikum ein Signal setzen und Künstlern Mut machen", nennt Harald Burger Gründe für die exklusiven Open-Air-Konzerte in der Geißhalde in Schramberg.

Schramberg. Mit der Kooperation von Kulturbesen-Verein und "Szene 64" fanden dank "With a little Help from my Friends" Musiker aus der Region eine Bühne für erste Auftritte nach dem totalen Abbruch kultureller Live-Events. Dafür erwies sich der große, bisher nie genutzte Parkplatz oberhalb des Kulturbesens als ein bestens geeigneter Festplatz. Selbst ein größeres Publikum findet dort genug Raum zum Feiern und Tanzen, auch in diesen Zeiten mit Abstandsregeln. Über zwei getrennte Zu- und Abgänge kann man sich einfach aus dem Weg gehen und findet im weitläufigen Gelände genügend Stellplätze. Allerdings trifft die Lautstärke von Musik einige Anwohner, besonders nachdem die Schall, aber auch Sicht schluckende hohe Gebäudewand am nördlichen Rand abgerissen wurde.

Steigende Besucherzahlen

Das Signal für eine Wiederbelebung der Kultur war von den Fans gehört worden, wie die ansteigenden Besucherzahlen bei den fünf Open-Air-Abenden zeigten. Obwohl das sechste und letzte Konzert wegen ungünstigem Wetter in den Saal der "Szene 64" verlegt werden musste, füllten die Besucher die vorbereiteten Sitzplätze mit Ab- und Anstand. Das gemeinsame Team aus den Vereinen der Veranstalter hatte von den Platzbuchungen, der Technik, der Bestuhlung, der Bewirtung, der Abrechnungen alles bestens organisiert, so dass die Besucher die sechs Auftritte von Arno Haas mit seinen jeweils wechselnden Musiker-Kollegen genießen konnten.

Es waren nach langer Durststrecke meist die ersten Live-Auftritte für die Solo-Selbstständigen. Ihnen waren alle fest geplanten Auftritte abgesagt worden und sie müssen Änderungsverträge hinnehmen, spielen allenfalls vor wenigen Zuhörern. "Corona wird erst gefährlich, wenn Musik dazukommt", fühlte Saxofonist Arno Haas die Vorsicht von Veranstaltern.

Die kleine Sommerserie von Kulturbesen und Szene sei "eine super Idee von Harald und Arno", äußerte sich Ulrich Bauknecht zur gemeinsam umgesetzten Hilfe für die Musiker, für die man "sofort zugesagt" habe. Die Teams seien bei der Organisation "schnell zusammengewachsen", bestätigte auch Kurt Bregenzer vom Kulturbesenverein. Die Räume beider Vereine und der neue Festplatz würden in Schramberg gebraucht und man könne sich eine Fortsetzung der Zusammenarbeit bei größeren Veranstaltungen vorstellen.

Es geht weiter im Oktober

Auch das Publikum habe sich immer wieder bedankt, fand es toll, dass "etwas läuft" und den Mut zum Risiko mit gutem Besuch belohnt. Für die Open-Air-Konzertreihe gebe es inzwischen eine Zusage zur Förderung aus dem Landesprogramm "Kultur Sommer 2020". Man wolle die Kultur in Schramberg wiederbeleben und Künstlern eine Bühne bieten, kündigte Harald Burger das gewohnte Herbstprogramm im Kulturbesen ab 2. Oktober an.