Claudia und Günter Wezel Foto: Zeger Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Bei Goldschmiedin Claudia Wezel werden Paare selbst aktiv

Schramberg-Sulgen. Was verbindet Uhren, Schmuck und Kaffee? Im Falle von Claudia und Günter Wezel ist es die Liebe zur Einzigartigkeit. Wie sich diese in Schmuckstücken ausdrücken lässt, erfahren Paare bei der Goldschmiedin in individuellen Trauring-Kursen. "Das Herstellen von Ringen ist die Königsdisziplin in Schmuckkursen", erläutert Claudia Wezel. Und trotzdem bringt sie genau diese filigrane Arbeit ihren Kunden näher und verspricht obendrein "Spaß und Entschleunigung". Zu der Goldschmiedin und Uhrmachermeisterin kommen Paare auf der Suche nach ihren ersten gemeinsamen Ringen oder auch ältere Ehepaare, die sich neuen Schmuck beispielsweise zur Silberhochzeit leisten möchten.

Alter, Fingerfertigkeit oder Kreativität spielen dabei keine Rolle. Der Wunsch, für sich und seinen Partner etwas ganz Besonderes herzustellen, lässt Grenzen im Kopf schnell verschwinden. Dies habe sie schon zig-mal erleben dürfen und sich über jedes glückliche Paar gefreut. Denn seine eigenen Ringe zu entwerfen, schweiße noch mehr zusammen, sagt Claudia Wezel und blickt auf einen der Ringe an ihrer Hand. "Auch wir haben unsere Eheringe selbst gemacht", erklärt Günter Wezel.

Muster und Grafiken

Die Kunden für ihre "Trauring-Kurse" kommen aus der ganzen Region nach Sulgen. Zwei Abende reserviert die aus Hannover stammende Goldschmiedin für ein Paar.

Die Ringe in Silber oder Gold werden zunächst in einem speziellen Wachs gefertigt und dann in Edelmetall gegossen. Manche verzieren ihre Ringe mit Mustern, Kerben oder Grafiken, die ihren gemeinsamen Lebensweg symbolisieren. Andere setzen auf die Kraft eines Diamanten, sagt Claudia Wezel. Deshalb sind auch die Ringe eines Paares, die am Goldschmiede-Tisch in der Schramberger Straße entstehen, selten genau gleich. "Ich ermuntere meine Kunden auch immer dazu, unterschiedliche Ringe zu tragen", so Claudia Wezel, die seit dem Jahr 2000 die Markenrechte für H.A.U. hat – deshalb finden sich bei ihr im Regal auch Schmuckstücke und Uhren mit dem bekannten Pfeilkreuz aus Schramberg.

Dieses ziert übrigens auch die Verpackungen der Kaffeeröstungen, die sie ebenfalls in ihrem Ladengeschäft anbietet und für die ihr Mann zuständig ist. Der Bilanzbuchhalter absolvierte 2012 eine Ausbildung zum Kaffeeröster und stellt seither Kaffee-Spezialitäten mit Namen wie "Sulgener Spezial", "Sulzbacher Melange" oder "Schramberger U(h)rpresso" her.

"Ich habe den industriell hergestellten Kaffee irgendwann nicht mehr vertragen und deshalb selbst zu rösten begonnen", sagt Günter Wezel.

Weiß man um die Geschichten hinter dem Handwerk von Claudia Wezel, der Leidenschaft ihres Mannes für das schwarze Getränk und der Verbindung zur geschichtsträchtigen H.A.U. ist die Verbindung von Schmuck, Kaffee und Uhren eine naheliegende – und zudem eine gelungene.