Reinhold Gall war der Festredner bei der Feuerwehr Schramberg. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Festredner Reinhold Gall erinnert auch an Großbrand von 1805

Schramberg. Der Innenminister a. D. Reinhold Gall wusste, wovon er redet – schließlich ist er selbst seit 1975 Feuerwehrmann. Er hielt die Festrede in der Aula des Gymnasiums beim Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Schramberg.

Schramberg kenne er bestens von den Anekdoten seines früheren Mitarbeiters im Ministerium, Herbert O. Zinell. Er bescheinigte, dass jedes einzelne Mitglied der Feuerwehr Teil einer 150-jährigen Erfolgsgeschichte sei.

Schramberg habe Großbrände in den Jahren 1716, 1790 und 1805 zu überstehen gehabt – bei letzterem seien 43 Häuser abgebrannt und 325 Menschen obdachlos geworden.

Auch damals habe es bereits Bauvorschriften wie das Verbot von Stroh- und Schindeldächern und dem Einbau von Kaminen gegeben. Zudem war ein Löscheimer in jedem Haus vorgeschrieben.

Im Turnverein sei man damals nur aufgenommen worden, wenn man sich zum Löscheinsatz im Brandfall verpflichtet habe, wusste Gall.

Im Gründungsjahr 1869 habe Schramberg als armer Marktflecken im Oberamt Oberndorf keine 5000 Einwohner gehabt. Bei einem Brand an der Steige gingen sieben Häuser verloren, was zur Gründung einer Feuerwehr animiert habe.

293 Männer – und zwar samt und sonders alle Schramberger zwischen 23 und 58 Jahren – gründeten daraufhin die Feuerwehr im damaligen Gasthaus Engel. 1893 hatte die Feuerwehr gar 504 Einsatzkräfte. Dennoch sei man heute mit weniger Personen deutlich besser aufgestellt. Die Feuerwehr habe bessere Strukturen und eine deutlich bessere technische Ausstattung – zur Sicherheit der Bürger.

Gall nannte Stadtbrandmeister Werner Storz stellvertretend für alle Feuerwehrleute als Vorbilder für bürgerschaftliches Engagement. Er lobte auch die gute Zusammenarbeit mit den Werksfeuerwehren seit den Anfangsjahren, was anderswo nicht so gut geklappt habe.