Sabine Fehrenbach engagiert sich seit mehr als 30 Jahren im Radl Rutsch ­– und weiß daher genau, in welchem Regal was zu finden ist. Foto: Sum Foto: Schwarzwälder Bote

Second-Hand: Radl-Rutsch in der Geißhalde hat ein großes Warenangebot

Schramberg. Babystrampler, Sporthosen, Gürtel, Schuhe, Gesellschaftsspiele, Bücher und Kinderautositze – im Second-Hand-Laden Radl Rutsch gibt es kaum etwas, das es nicht gibt.

Wie lange der Second-Hand-Laden, der zum Familienzentrum Elkico in der Geißhalde gehört, schon existiert? Auf diese Frage lacht Sabine Fehrenbach nur. "Puh, das weiß ich gar nicht genau. Ich bin jedenfalls seit mindestens 30 Jahren dabei", sagt sie. Dreimal die Woche steht sie in ihrer Freizeit im Laden, räumt Ware ein oder um und kümmert sich um die Kunden. Unterstützt wird sie dabei von Claudia Bianco und Sabine Haas. "Die Tätigkeit macht einfach Spaß", nennt Fehrenbach ihre Beweggründe. Gerne werde mit der Stammkundschaft auch mal ein Kaffee getrunken – "das ist schön."

Angefangen habe alles mit einer Mutter-Kind-Spielgruppe. "Dort haben wir untereinander schon mal Kinderklamotten oder Spielzeug getauscht" – und dabei bemerkt, dass die Nachfrage nach gut erhaltenen Dingen groß war. "Auch bei anderen Dingen rund ums Kind, also Kinderwagen, Laufställen und Babybetten", erinnert sie sich.

Daran hat sich über die Jahrzehnte kaum etwas geändert. Die Kunden kommen aus dem größeren Umkreis, von Offenburg bis Oberndorf. Sogar Kundinnen aus Nordrhein-Westfalen oder Berlin nutzten ihren Urlaub im Schwarzwald, um im Radl Rutsch einzukaufen. In den Laden kämen alle: Menschen, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen und gut verdienende Mütter oder Omas, die es lieben, in der riesigen Auswahl zu stöbern.

Sachen können auch ausgeliehen werden

D er Second-Hand-Laden nimmt die Ware in Kommission. Wird etwas verkauft, gehen 30 Prozent des Preises an den Verein, den Rest bekommt der Besitzer. Was Fehrenbach wichtig ist: "Die Ware muss in einwandfreiem Zustand sein." Das Team habe mit den Jahren ein Gespür dafür entwickelt, was bei den Kunden ankommt – und welche Preise verlangt werden können. "Besonders gut laufen Marken- und Sportartikel", sagt Fehrenbach. Auch Kleidung für Jungs sei sehr gefragt, das Angebot ist im Vergleich zu den Mädchensachen aber eher gering. Wahrscheinlich würden die Jungsklamotten beim Spielen doch etwas mehr in Mitleidenschaft gezogen, vermutet Fehrenbach.

Ein besonderer Service: Im Radl Rutsch können Kinderwagen, -autositze und Co. auch ausgeliehen werden. "Das ist super, wenn die Großeltern Besuch von den Enkeln bekommen, die weiter weg wohnen", erklärt Fehrenbach. Der Laden habe einen gewissen Grundstock an solchem Zubehör, der nicht zum Verkauf steht. Davon Gebrauch gemacht hat vor nicht allzu langer Zeit auch das Filmteam, das im ehemaligen Krankenhaus gedreht hat. "Die haben einen Kinderwagen und CDs als Requisiten ausgeliehen", erzählt Fehrenbach.

Ab März können potenzielle Verkäufer wieder Sommersachen abgegeben. Bis dahin wird in den Räumen von Radl Rutsch Platz geschaffen und die Winterkleidung aussortiert. Was nicht verkauft wird, geht an den Besitzer zurück. Wenn dieser kein Interesse mehr an den Dingen hat, verschenkt das Ladenteam die Kleidung oder gibt sie beispielsweise an eine Familie weiter, die Kleidercontainer nach Afrika organisiert.

Weitere Informationen: Der Second-Hand-Laden hat dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 13.30 bis 16.30 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 11 Uhr und freitags von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet, Telefon 07422/31 33.