Uhrmacher Ralph-Peter Mannke (Mitte) ist mit seiner Kuckucksuhr-Idee bei Kindergartenleiterin Sabrina Wilhelm (links) und Erzieherin Natalia Gallmüller auf Begeisterung gestoßen. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: "Kuckuck on Tour" startet in Waldmössingen

Schramberg-Waldmössingen. Mucksmäuschenstill ist es am Freitag kurz vor elf Uhr gewesen:. Etwa 70 Kindergartenkinder lauschten gespannt, bis der Kuckuck aus der Kuckucksuhr herauskam und elf Mal zwitscherte.

Die Einrichtung in Waldmössingen ist die erste von insgesamt circa 30 Stationen des kleinen Vogels aus dem Schwarzwald auf seiner knapp einjährigen Welttour (wir berichteten). Bevor es jedoch so weit war, erklärte Uhrmacher Ralph-Peter Mannke, Inhaber der Uhrenteile Manufaktur in Waldmössingen, dem Nachwuchs seine Idee, die Kuckucksuhr rund um dem Globus zu schicken und vor allem Kindern eine Freude zu bereiten. Er habe diese Uhr von einem älteren Mann aus Schramberg geschenkt bekommen, sie geputzt und neu angestrichen, aber der Kuckuck sei krank gewesen und sei nicht mehr aus seinem Häuschen herausgekommen. Als er ihm jedoch eine Medizin gegeben und versprochen habe, er dürfe eine Weltreise machen und viele Kinder kennenlernen, sei er wieder ganz gesund geworden. "Bei Euch geht die lange Reise um die Welt los, bis hinauf ins kalte Norwegen und ins heiße Mexiko. Kurz vor Weihnachten wird die Kuckucksuhr zu Euch zurückkommen."

Mit der nostalgischen Uhr reisen noch ein Begleitbuch und ein Spendenkässle in der Transportkiste mit. Das gesammelte Geld erhält die Deutsche Kinderkrebs-Stiftung. Mit "Kuckuck on Tour" will Uhrmacher Mannke nicht nur Kinder und Jugendliche begeistern. Auch soll der jüngeren Generation ein Stück Schwarzwälder Tradition vermittelt und auf das drohende Aussterben des Uhrmacherberufs aufmerksam gemacht werden.

Etwa zwei Wochen wird die Kuckucksuhr im "St. Joseph" bleiben. Nächste Station ist Ellzee bei Ulm. Die Uhr wird immer von einem deutschsprachigen Uhrmacher abgeholt, der sie dann gemäß dem feststehenden Fahrplan an die nächste Station verschickt, wo wieder ein Fachmann die Uhr in einer Einrichtung aufgehängt und vorgestellt.