Die Hühner von Anja und Ulrike sind mobil und legen Bio-Eier (oben). Drei Elfer-Frauen als Disco-Kugeln (links). American-Football- Spieler mit ihren Fans (Mitte). Die Jockele haben noch etwas im Korb für die Zuschauer (rechts). Fotos: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Fantasievolle Kostüme und einfallsreiche Wagen sorgen für ein buntes Bild / Belohnung für singende Zuschauer

Auch in diesem Jahr hatten sich wieder 17 Gruppen mit ihren fantasievollen Kostümen und kreativen Wagen für den traditionellen Fasnetsumzug durch Waldmössingen angemeldet.

Schramberg-Waldmössingen. Das schöne Wetter lockte, eine Kapuze brauchten manche höchstens wegen des kräftigen Winds, so säumten zahllose Zuschauer dicht gedrängt die Zugstrecke, die von der Seedorfer Straße über die Vorstadtstraße bis zur Kastellhalle reichte.

Wie immer führten die Mädchentanzgruppe, Elferräte und die Musikkapelle Waldmössingen den Zug an, dahinter folgten die traditionellen Schantle, Hansel und Jockele, die Brezeln, Gutsle und anderes an Zuschauer ausgaben, die "Hoorig ist die Katz am Bauch" richtig singen konnten. Die Elferfrauen machten natürlich auch wieder mit und kamen diesmal als glänzende Disco-Kugeln. Doch davor kamen erst noch die farbenprächtigen Schmetterlinge vom Turnverein und die manngroßen Dominosteine der Gruppe "Party Palmen". Anja und Ulrike zogen mit ihrem mobilen Hühnerstall vorbei – mit Bio-Eiern natürlich. Dahinter feierte die Gruppe "Exballett" das 90-jährige Jubiläum der Micky Maus.

Auch in Waldmössingen gibt es schon Wölfe, im Webertal, sie zogen mit ihrem Wagen im Zug mit. Gefolgt von den "Ritzel Rocker", die die Kinder mit dem Bobbycar schwungvoll auf die Highway schickten. Begeisterung bei den Zuschauern rief dann "S’mobile Kneiple" von Ralf Keller und Ralf Weber hervor. Eine Idee, die sofort mehrfach in der Talstadt umgesetzt werden sollte. Jedenfalls schmeckte den Zuschauern das Bier am Tisch, auch wenn er direkt auf der Straße stand.

Nostalgiegefühle werden wach

Es folgten die "Kastellrömer Spatzen", die ihre Liebe zu Stihl-Sägen entdeckt hatten und am Straßenrand kräftige Männer große Nägel mit der schmalen Seite des Hammers ins Holz schlagen ließen. Zu Belohnung winkte ein Schnaps. Die "Heimbachquellfüchse" hatten es diesmal tatsächlich geschafft, nicht nur die riesige Titanic nachzubauen, sondern auch die Hauptprotagonisten Jack und Rose mehrfach zu klonen. Die "Weierwasenhasen" zeigten mit ihrem Wagen, dass sie die Liebe zum American Football entdeckt haben, während die nachfolgenden Schlierbachhexen trotz ihres schaurigen Aussehens zeigen, dass sie mit ihren Kleinen nett umgehen.

Nach ihnen röhrte der Motor eines alten Bulldog (tatsächlich ein Kramer-Traktor KB 25 mit zwei Zylindern), er zog einen alten Heuwagen vom "Schwarzwaldhof" der "Eschachhaie Seedorf": Nostalgiegefühle wurden wach.

Auch die "Wagenbauer Mariazell" haben sich von der See inspirieren lassen und mit "Gigantus" ein Schiff vergangener Jahrhunderte gebaut, möglicherweise gesteuert von einem echten Captain Jack Sparrow. Exotisch wurde es auch bei den "Wernersens" aus Herrenzimmern mit ihren Tieren im "Madagaskar"-Wagen. Den Schluss des Zuges bildeten die "Schlossgeister Seedorf" mit ihrem Wagen und ihren gewaltigen Stecken.

Viele Zuschauer zogen hinter ihnen her und strebten mit ihnen der Kastellhalle zu. Dort wurde dann gefeiert. Und Zunftmeister Manuel Häring freute sich, dass nicht nur sechs Wagenbauergruppen aus Waldmössingen, sondern auch fünf auswärtige in dem schönen Zug mitgemacht haben.