Manfred Feger (†) hatte an seinem Stand das "Herz auf der Zunge". Foto: Privat

"Raue Schale, weicher Kern." Mit Fasnet als Da-Bach-na-Fahrer und Kleidles-Maler eng verbunden.

Schramberg - Am Samstag war Manfred Feger noch mit seiner Frau Doris spazieren und abends mit Freunden unterwegs, am Dienstag ist er dann verstorben. Trotz seiner Krankheit sei er bis zuletzt immer guten Mutes gewesen. In Schramberg und Umgebung wird es nur wenige geben, die ihn und seine legendäre "Feger-Wurst" nicht kannten.

Im Oktober wäre Manfred Feger 69 Jahre alt geworden. In Schramberg im alten Krankenhaus auf dem Gelände des heutigen Gymnasiums geboren, besuchte er die Berneckschule, absolvierte danach eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Doch schon bald stieg er in den mobilen Imbissbetrieb seiner Mutter ein, den er 1974 ganz übernahm und bis zum Ruhestand am 31. Dezember 2016 führte. "Eine Legende ging da zu Ende", erinnert sich Tochter Heidi.

Mit der Fasnet eng verbunden

"Wurst-Feger" legte Wert auf gute Qualität. Mit Wurst vom Metzger Hils und Wecken vom Bäcker Mutschler, beide aus Lauterbach, sowie sorgfältiger spezieller Zubereitung wurde die "Feger-Wurst" am Hirsoner Platz geradezu zum Kult. "Am Stand hatte er das Herz auf der Zunge", erinnert sich seine Tochter. An der Fasnet und auch auf Messen packten die ganze Familie und weitere Hilfskräfte mit an, um dann an mehreren Imbisswagen die langen Schlangen zu bedienen. Auch der Kiosk beim ehemaligen Schwimmbad an der Berneckstraße gehörte zum Geschäft. Seine Schwester half dort aus. Aber wenn die Familie privat grillte, rührte er keinen Finger, ließ sich höchstens mal einen Bauchspeck auflegen.

"Mit der Fasnet war er sehr verbunden", erzählt sein Frau Doris. Mehr als 30 Mal hat ihr Mann die Da-Bach-na-Fahrt mitgemacht und war im Da-Bach-na-Fahrer-Ausschuss. "Fasnets-Kleidle hat er gern gemalt, beim Maler Fix hat er das gelernt", erzählt Doris weiter. "Er hatte eine raue Schale mit einem weichen Kern. Er war herzensgut und immer hilfsbereit, die Fasnet hat ihm immer gefallen", würdigt ihn Michael Melvin, Zunftmeister der Schramberger Narrenzunft. Was viele nicht wissen: Feger war der erste Skispringer auf dem Purpen.

Keine zehn Pferde hätten den "Ur-Schramberger" zum Umzug zum Beispiel nach Schenkenzell bewegen können, erzählt seine Frau, die dort 36 Jahre lang im Kindergarten St. Luitgard gearbeitet hatte. Eine große Freude sei ihrem Mann, einem "Familienmenschen", in seinen letzten Lebensjahren sein dreijähriger Enkel gewesen, mit dem er sich viel beschäftigt habe.