Am Seil gesichert verrichtet der Schreitbagger am Schlossberg seine Aufgabe. Er brachte am Samstag die gerutschten Erdmassen zunächst in den Schwenkbereich des Langlöffelbaggers, bevor er am Sonntag weiter talwärts eingesetzt wurde. Foto: Ziechaus

Arbeiten am "Propf" oberhalb der "Schönen Aussicht" noch nicht beendet. Mehraufwand durch Zerkleinern.

Von Christoph Ziechaus und Stephan Wegner

Schramberg. Der größte Teil von Schlamm und Steinen ist an der Rutschung am Schlossberg abgeräumt, doch zur Eröffnung des Schlossbergunnels recht es aus Sicherheitsgründen noch nicht aus.

Nach der Lagebesprechung im Rathaus machte Oberbürgermeister Thomas Herzog gestern deutlich, dass sämtliche "in der Rinne im Bereich der Abrisskante am Holzabfuhrweg bis unmittelbar hinter die ›Schöne Aussicht‹ befindlichen Felsbrocken beseitigt" werden konnten. Auf Grund des Zerkleinerns und des kontrollierten Ablassens des Gesteins habe der Schreitbagger seine Arbeiten am unteren Pfropf hinter dem Gasthaus Schöne Aussicht aber noch nicht beenden können. Die Arbeiten seien am gestrigen Sonntag bis Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt worden und würden dauern auch heute noch andauern. Daher, so Herzog "bleiben die evakuierten Häuser und der Tunnel bis auf weiteres gesperrt."

Nachdem am Freitag mit einem Langarmbagger schneller als geplant die große Geröllmasse unterhalb des Holzabfuhrwegs geräumt werden konnte, hat eine gut funktionierende Arbeitskette am Samstag weitere Schlammpfropfen aus der Abflussrinne gezogen. In die tiefer liegende Rinne stakste an der langen Leine mit seinen vier Armen und mit der Schaufel ein Schreitbagger und löffelte den Schlamm in den Bereich, den der große Bagger mit seiner 18-Meter-Ausladung nicht erreichen konnte. Der schaufelte den Dreck weiter nach oben zu einem dritten Bagger, der wiederum die Lastwagen auf dem Holzabfuhrweg belud.

Der Schreitbagger musste zusätzlich mit Drahtseilen in der Winde eines 16 Tonnen schweren Vollernters gesichert in den steil abfallenden Hang Schritt für Schritt abgelassen werden. Dort konnten dann das aufgestaute Geröll und abgebrochene Bäume entfernt werden, um einen kontrollierten Abfluss von Restwasser zu ermöglichen.

Dieser schnelle Eingriff war nur möglich, weil mehrere Firmen aus der Region Hand in Hand gearbeitet haben und sehr kurzfristig ihre Maschinen von anderen Baustellen abziehen konnten. So hatte der Langarmbagger von SKS gerade einen Einsatz an einem anderen abgerutschten Hang beendet, als der Anruf aus Schramberg kam und die zeitweise vier Laster und zwei Bagger der Baufirma Bantle aus Schönbronn wurden kurzfristig an den Schlossberg beordert. Der Schreitbagger kommt von Sachtleben in Wolfach und der Vollernter unterbrach seine Arbeiten im Sturmwald bei Baiersbronn, um in Schramberg auszuhelfen. Dazu hatte das THW in Schramberg die Sicherungsarbeiten in den ersten Tagen rund um die Uhr übernommen.