Immer wieder kommt es in der Ortsdurchfahrt von Tennenbronn zu kniffligen Situationen. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Diskussion um die Ortsdurchfahrt Tennenbronn / Schnellsten mit 103 Stundenkilometern gemessen

Weniger Regulierung oder höhere Sicherheit? Um diese Punkte drehte sich die Diskussion beim Thema Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt.

Schramberg-Tennenbronn. Letztlich sprach sich der Ortschaftsrat mit zwei Gegenstimmen dafür aus, die bisherige Regelung beizubehalten – endgültig entscheidet der Gemeinderat in zwei Wochen, zuvor wird auch der Ausschuss für Umwelt und Technik das Thema behandeln.

"Muss erst was passieren, bevor sich was ändert?", fragte sich Sonja Hils (CDU). Vor allem morgens zwischen 7 und 7.30 Uhr gebe es immer wieder gefährliche Situationen, wenn viele Schüler unterwegs seien.

Reinhard Günter (BDU) sah das ähnlich: "Das Dorf wird ruhiger, wenn nur noch 30 km/h gefahren werden darf", argumentierte er. Die Unfallgefahr sinke und es sei den Verkehrsteilnehmern zumutbar, im Kernbereich langsamer zu fahren. "Tennenbronn wird so deutlich sicherer", so Günter und verwies auf die positiven Beispiele Schönwald und Königsfeld, wo es seit der Einführung der 30er-Zone in der Ortsdurchfahrt deutlich ruhiger und gelassener zugehe. Felix Broghammer (CDU) meinte hingegen, die Autofahrer in Schönwald würden lediglich wegen des Blitzers am Ortseingang langsamer fahren. Er sei kein Freund davon, alles zu reglementieren. Es gebe bereits einen Zebrastreifen in der Ortsdurchfahrt, zudem könne man bei den Geschäften meist gar keine 50 Stundenkilometer fahren, weil alles so eng sei. "Das Risiko ist bei Tempo 30 trotzdem geringer", hielt Günter dagegen.

Zuvor hatte Matthias Rehfuß, Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit, informiert, dass Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt möglich sei, jedoch sehe er nicht die zwingende Notwendigkeit. Er verwies auf mehrere Messungen an neuralgischen Punkten – etwa an der Hauptstraße, der Abzweigung ins Affentäle oder in der Ortsmitte sowie im Bereich Bruck. Dort habe es zwar Ausreißer mit Geschwindigkeiten von bis zu 103 Stundenkilometern gegeben, 85 Prozent der Fahrzeuge hielten sich aber an die Geschwindigkeit.

"Ausreißer nach oben sind auch mit Schildern nicht zu bändigen", sagte Manfred Moosmann. Zudem komme bald der neue Blitzerwagen. Der werde ein bis zwei Mal pro Jahr in Tennenbronn aufgestellt, so Rehfuß. Die Einrichtung einer Zone mit Tempo 30 sei jederzeit möglich – auch in einem oder zwei Jahren.

Solche regulierten Zonen sind grundsätzlich möglich in Kurorten. Diese Auszeichnung hat Tennenbronn bereits vor vielen Jahren verliehen bekommen und bis heute behalten.