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Kommunales: Fundtierkostenpauschale wird erhöht / CDU-Fraktion stellt Antrag auf Kastrationspflicht

Schramberg. Erleichtert reagierten die Mitglieder des Tierschutzvereins Schramberg und Umgebung, als die Stadträte des Ausschusses für Umwelt und Technik mehrheitlich der Erhöhung der Fundtierkostenpauschale zustimmten. Lediglich Martin Himmelheber (SPD/Buntspecht) stimmte am Donnerstag mit nein.

Künftig bekommt der Verein nun statt 30 Cent 1,50 Euro pro Einwohner für die Unterbringung von Fundtieren. Die Entscheidung wurde im November vergangenen Jahres vertagt, da die Stadträte eine detaillierte Kostenübersicht forderten. Diese liegt nun vor (wir berichteten). "Jetzt gibt das ein ganz anderes Bild", kommentierte Stadtrat Jürgen Kaupp (CDU).

Die Aufstellung enthalte fixe und variable Kosten, da die Anzahl der Fundtiere und entsprechende Folgekosten wie Futter oder Tierarztrechnungen nicht vorhersehbar seien. "Wir orientieren uns an den Vorjahreszahlen", erläuterte der Vorsitzende Claudio Di Simio in der Sitzung. Der Verein, der sich vor rund sieben Jahren neu aufgestellt habe, habe sich mittlerweile als Ansprechpartner etabliert und dementsprechend würden die Fallzahlen höher. Martin Himmelheber gab sich damit nicht zufrieden. Er forderte "saubere und klare Zahlen für 2018" und las aus der vorliegenden Kostenaufstellung Unstimmigkeiten heraus. Er "achte und respektiere" die Arbeit der Tierschützer, wies allerdings erneut darauf hin, dass er gegen das Projekt Paradieshof sei. Ihm wäre ein "schlichter Industriebau lieber als der historische Bauernhof". Der noch dazu "weit ab vom Schuss" liege.

Stadtrat Volker Liebermann (ÖDP) indes nannte den Standort "ideal". Ulrich Bauknecht (CDU) lobte ausdrücklich den Mut und die Bereitschaft des Vereins, ein Bauernhaus, das unter Denkmalschutz steht, zu erhalten. Sich um solch ein schützenswertes Objekt zu kümmern, mache viel Arbeit. Emil Rode (Freie Liste) wollte wissen, warum die Erhöhung erst jetzt komme und die Pauschale nicht Schritt für Schritt angehoben worden sei. Die Stadt habe bisher einfach "Glück gehabt", dass der Verein den Antrag nicht früher gestellt habe, gab Oberbürgermeister Thomas Herzog offen zu.

Um dem Verein noch mehr unter die Arme zu greifen, stellte Jürgen Kaupp für die CDU den Antrag, in der Stadt eine Kastrationspflicht für Katzen einzuführen. Über 600 Städte hätten sich bisher bereits dafür entschieden. Die Kosten für eine Kastration liegen laut Tierschutzverein zwischen 80 und 110 Euro.