Der Spielplatz Sulgen-Kirchgasse hat bereits ein neues Klettergerät. Die Bächle in der Innenstadt sollen dagegen noch mehr zur Spielzone werden. Foto: Schickle

Gremium dauert Umsetzung des Spielplatzkonzepts zu lange. 2014 stehen Angebote in Stadt auf Agenda.

Schramberg - Was nach einem vergnüglichen Thema klingt, wird schnell mal ernst: Die Umsetzung der Spielplatzkonzeption geht manchem Gemeinderat nicht schnell genug. Den Unmut bekam die Verwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik zu spüren.

Spielen nach Plan: So lässt sich die Spielplatzkonzeption der Stadt Schramberg kurz umreißen. Beschlossen hatte sie der Umwelt- und Technikausschuss im Oktober 2012. Demnach soll unter anderem für jeden Stadtteil jeweils ein größerer Spielplatzbereich "unter zeitgemäßen pädagogischen Erkenntnissen grundlegend modernisiert werden", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. 2014 sollte eigentlich das Freizeitgelände in Waldmössingen dran sein, die Pläne für die Modernisierung in Tennenbronn (Sonnenstraße, Kurpark und Dorfweiher) sowie unter anderem für den Bereich Leibbrandplatz und ein sogenanntes Spielpunkte-Band in der Innenstadt entstehen.

Freilich läuft nicht immer alles nach Plan. Das Projekt in Waldmössingen etwa wird zurückgestellt: aufgrund grundsätzlicher Standortprobleme – Karl Pröbstle, in der Stadtverwaltung zuständig für Spielplätze, nannte den Hochwasserschutz und die Tatsache, dass das Freizeitgelände in einem Grabundsschutzgebiet liegt, als Ursache.

Dafür intensivierte die Stadt inzwischen die Pflege der vorhandenen Anlagen. So wird der Rasen öfter gemäht, einige alte Spielplätze und Sandkästen wurden in Grünflächen mit Sitzgelegenheiten umgewandelt. Den Spielplatz Eschenweg hat die Stadt für rund 41.600 Euro saniert, in Tennenbronn gibt es inzwischen einen neuen Grillplatz am Dorfweiher und eine neue Seilkletterpyramide am dortigen Spielplatz, erklärte Pröbstle. Über ein neues Klettergerüst können sich auch Kinder in der Sulgener Kirchgasse freuen, zudem laufen die Umbaumaßnahmen an den Schulhöfen des Gymnasiums Schramberg und der Grund- und Werkrealschule Sulgen.

2014 soll sich weiterhin einiges tun. Im Haushalt stehen dafür 30.000 Euro bereit – wie schon im Jahr zuvor. "Für das Bächle in der Fußgängerzone ist der Einbau von einem robusten Edelstahlschöpfrad angedacht", heißt es in Pröbstles Bericht. Das sei seit Langem auch ein Anliegen des Tourismusbeirats. Allerdings, so der Sachbearbeiter, sei nicht jeder Anlieger oder Ladeninhaber erfreut, solch ein Rad vor seinem Eingang zu haben.

Wenig erfreut war auch Gemeinderat Clemens Maurer (CDU) von dem Bericht. "Das geht uns zu langsam", kritisierte er und fragte: "Was ist eigentlich 2013 passiert?" Zurecht, wie sich herausstellte. Von den 30.000 Euro für die Spielplätze hat die Stadt voriges Jahr nur 14.000 Euro verwendet, erklärte Pröbstle. "Die Kritik ist berechtigt."

Auch Hans Jörg Fahrner (SPD/Buntspecht) ist ungeduldig. Seine Fraktion erwarte ein Konzept für die "bespielbare Stadt". Dieser Antrag liege schon lange vor. "Wir kommen ins Gremium mit dem Thema", versprach Oberbürgermeister Thomas Herzog. Denn auf der Agenda 2014 zumindest steht es, das "Spielen in der Stadt."