Die Sänger verzaubern durch ihre beeindruckenden Stimmen. Foto: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Thios Omilos" begeistern die Zuhörer in der "Szene 64" / Musikalische Reise führt durch Europa

Große Begeisterung hat das a-capella-Konzert des Ensembles "Thios Omilos" am Samstag in der "Szene 64" bei seinen Zuhörern hervorgerufen.

Schramberg. Mit ihren beeindruckenden Stimmklängen verzauberten Patrick Grahl, Cornelius Frommelt (beide Tenor), Tobias Ay (Bariton) und Philipp Goldmann (Bass) ihr Publikum, das gar nicht genug bekommen konnte.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vereins, Uli Bauknecht, eröffneten die vier Sänger den geistlichen Teil ihres Konzerts mit "Veni, sancte spiritus" von Johann Gottfried Schicht. Ob der Heilige Geist wirklich über uns komme sei zwar fraglich, doch wenigstens seien die Gäste bereits da, scherzten die Musiker. Sie brachten ihre Freude zum Ausdruck, ein Konzert in dieser "doch etwas ungewohnten Atmosphäre" geben zu dürfen. Der erste Konzertteil war ganz der geistlichen Literatur gewidmet und entführte die Zuhörer in eine andere Welt – weit weg von Sorgen und Last.

Mit ihrem imposanten Stimmklang begeisterten sie ihr Publikum mit Stücken wie "Ehre sei Gott in der Höhe" von Moritz Hauptmann, "Von guten Mächten" von Philipp Goldmann und "Nun ruhen alle Wälder" von Johann Sebastian Bach sowie zwei Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Der zweite Teil des Konzerts war geprägt von weltlicher Literatur. Mit Volksliedern nahmen die vier Musiker ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch Europa. In Ungarn wohnten sie mit "Dana-dana" einer Hochzeit bei. Das Lied beschreibt die Hochzeitsnacht, weshalb die jungen Männer den Text lieber unübersetzt ließen. Weiter ging es nach Norwegen mit "Min dejligste tanke" und "Vårt løsen" von Edvard Grieg.

Voller Melancholie ging es weiter nach England mit dem Abschiedslied "The Turtle Dove" und "Bushes and Briars". Mit zwei finnischen Volksweisen hellte sich die Stimmung wieder auf.

"Lobet mir mein Schätzelein" brachte mit seinem finnischen Humor die Gäste mehrfach zum Schmunzeln. Mit den Volksliedern "Das Wandern ist des Müllers Lust" und "In einem kühlen Grunde" war die Reise in Deutschland angelangt. Nach einem kurzen Abstecher über Leipzig, die Heimatstadt der vier Sänger, endete die Reise mit der "Sérénade d’hiver" von Camille Saint-Säens in Frankreich. Mit tosendem Applaus bedankten sich die Gäste für das beeindruckende Konzert und forderten nicht nur eine Zugabe.

Tosender Applaus

Mit Carl Friedrich Zöllners Versuch, eine Leipziger Speisekarte zu vertonen, sorgten die vier Sänger noch einmal für viele Lacher im Publikum. Schließlich verabschiedeten sie sich mit dem "Abendständchen" von Mendelssohn Bartholdy von ihren Zuhörern, diese spendeten noch einmal tosend Applaus.

Alle vier Sänger waren Mitglieder im Leipziger Thomanerchor. Im Jahr 2002 gründeten sie das Ensemble. Schnell machten sich der Medizinstudent und die drei Gesangstudenten als stilvolle und engagierte Interpreten sowohl geistlicher als auch weltlicher Literatur einen Namen in der Musikszene.

Sie sind nicht nur bei renommierten Festivals wie dem Bachfest Leipzig, dem MDR "Musiksommer" oder dem "Kultursommer" Nordhessen zu hören, sondern auch international unterwegs. Auftritte führten das Ensemble unter anderem nach China, Ungarn, Taiwan, Österreich, Italien und Frankreich.

Im Jahr 2013 wurde das Ensemble beim Johannes-Brahms-Wettbewerb, dem Anton-Bruckner-Wettbewerb Linz sowie dem Ensemblewettbewerb der Hochschule für Musik und Theater Leipzig jeweils mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Erfolgsserie konnten sie im Jahr 2015 mit dem zweiten Preis in der Kategorie Vokalensemble beim "Felix-Mendelssohn-Barholdy-Hochschulwettbewerb" fortsetzen.