Landrat Wolf-Rüdiger Michel findet bei seiner Ansprache offene Ohren in der Wittumschule in Sulgen. Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Feier zum 50-jährigen Bestehen im Wittum / Landrat Michel verspricht "ein offenes Ohr"

"Wir fühlen uns geborgen, können lernen, ganz ohne Sorgen", sangen die Schüler der Wittumschule in Schramberg-Sulgen bei der Feier zu ihrem 50. Geburtstag.

Schramberg-Sulgen. Vor 50 Jahren hatte die Wittumschule noch nicht ihren Namen und war auch noch nicht in Sulgen, erinnerte Schulleiter Olaf Rink an die Schule für "bildungsschwache, aber noch bildungsfähige Schüler" im ehemaligen Krankenhaus in Schramberg. Dort steht heute das Gymnasium.

Acht Schüler unterrichtete Emil Riek 1968 und ein Jahr später waren es schon zwei Klassen in der alten Berneckschule mit der Lehrerin Hannelore Wenter.

Lebenshilfe als Förderer

Mit der Gründung der Lebenshilfe 1969 gab es schon früh einen Förderer für die Sonderschule, die 1970 in den Pavillon am Seilerwegle umzog. Nachdem 1976 der Landkreis die Trägerschaft übernommen hatte, wurde 1979 die neue Wittumschule in Sulgen eingeweiht. Seither wurden die Angebote ständig erweitert mit verschiedenen Therapien, Beratung für Eltern, Kooperationen mit anderen Schulen und Firmen. In drei Außenklassen lernen Schüler der benachbarten GWRS gemeinsam mit jeweils vier behinderten Kindern; im nächsten Jahr wird der erste der drei Jahrgänge seinen Abschluss machen.

Inzwischen werden in der Wittumschule 37 Kinder in acht Klassen unterrichtet, für das nächste Schuljahr sind 44 Schüler angemeldet.

Der Landkreis stehe zu all seinen Schulen, versprach Landrat Wolf-Rüdiger Michel ein offenes Ohr und guten Willen bei den leise anklingenden Wünschen nach Erweiterungen. Mit dem differenzierten Bildungsangebot, engagierten Eltern und der Unterstützung von Lebenshilfe, vieler Freunde und Firmen werde der Grundstein gelegt für motivierte Schüler.

Mit der Einrichtung von eigenen Schulen vor 50 Jahren für Kinder, die "ein bisschen anders sind", könne Bildung gelingen, hoffte die leitende Schulamtsdirektorin Sabine Rösner auch auf berufliche Perspektiven.

Oberbürgermeister Thomas Herzog nutzte die "Gnade später Redezeit", als der Schulgong die Stunde der Mittagspause anschlug, für die Schüler in den ersten Reihen das Zeichen für Feierabend; seine Vorredner hätten alles gesagt, was er nur wiederholen könne. Er würdigte die erfolgreiche Arbeit in der Schule und sei offen für Kooperationen mit den Schulen der Stadt.

Die Lebenshilfe sehe in der Wittumschule echte Fördermöglichkeiten und helfe gerne bei der Verbesserung der Ausstattung, verwies Vorsitzender Eberhard Pietsch auf die Geburtstagsgeschenke, kleine und wendige Liegeräder, die grünen Racer Snakes.

Zum Abschluss der Feier sangen die Schüler mit den Lehrern "Schule ist mehr, immer mehr wissen als vorher".