Ihr Ruf: ungewöhnlich, bunt, schräg, aber liebenswert / Auftritt am zweiten Weihnachtsfeiertag

Schramberg. Wie alljährlich findet auch an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag in der Musikkneipe Zodiak das traditionelle Weihnachtskonzert, in diesem Jahr erneut mit der Reutlinger Kult-Combo Stragula, statt.

Stragula, benannt nach einem billigen Bodenbelag der 50er und 60er Jahre, überschwemmt die Welt seit Beginn der 80er Jahre mit Kassettenproduktionen. Mit einfacher, aber brillanter Mono-LowFi-4-Spur-Aufnahmetechnik lieferten Stragula zeitlose Tondokumente der Popmusik. In der Grauzone zwischen Rock, Ur-Techno, Punk und Folk-Music trifft der Zuhörer neben den traditionellen Instrumenten einer Rockband auf alte Bekannte aus der Vorzeit der elektronischen Instrumente. Genannt seien die legendäre Melodica, die Bontempi- und die Dr.-Böhm-Orgel.

Die größten musikalischen Einflüsse auf Stragula waren Instrumentalbands wie "The Trashman" oder "The Shadows", später folgte der Heavy Rock von britischen Bands, wie "Black Sabbath" und "Hawkwind" und der experimentelle Sound von deutschen Bands wie "Kraftwerk" und "Neu". Dann verloren Stragula ihr Herz an die Punk- und New-Wave-Bewegung, der Hardcore, Grunge, Indie Rock und Alternative folgten.

Auf Grund des Erfolges Ihrer CD "Stragula meets the Hangman", die bei den italienischen Labeln "Snowdonia" und "Mizmaze" erschienen ist, wurde die Notwendigkeit, ihre Musik auch live aufzuführen, immer größer.

Ersten Auftritten mit der Band "Los Vilchos Pregnantos" folgte die Formierung einer festen Band, die aus Ex-Mitgliedern der bekannten Reutlinger Independent-Bands "Die Gelb", "Sumpfpäpste" und "It Can Swim" besteht. "Plushbug" singt die weibliche Stimme, spielt die Solo-Orgelparts und bedient verschiedene Effekte, wie die legendäre "Nonne". Ihre Ausdruckskraft variiert von schräg bis engelsgleich. "Bernd C." verfeinert, unterstützt und präzisiert mit seinem fast klassischen Jazz-Drumset die Grundbeats der Keyboards. "Frankie Briggenatra", der Gitarrist, würde jeden Kiss-sound-a-like-Wettbewerb gewinnen. Er spielt Solo und Rhythmus, verzerrt und unverzerrt, Country und Western! Und schließlich "Stragmann" singt, seufzt, brummt und jodelt. Dabei bedient er noch die Basis-Orgeln und versucht sich ab und an in unglaublichen Improvisationen!

Als steter Gast glänzt "Juan Schmälzle" an der Trompete und an den Percussions. Stragula interpretieren eigene Lieder und bekannte Rock- und Countrysongs von den "White Stripes", "Johnny Cash", "Kraftwerk", "Joy Division" und vielen anderen mehr. Das Konzert im Zodiak, Schiltachstraße 87, beginnt gegen 21 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro.