Ein Mobilfunkmast - in Schramberg wird gegen die neue Technik 5G protestiert. Foto: Kleinau

Unterstützergruppe der Petition wächst. Infoveranstaltungen aufgrund des Coronavirus abgesagt.

Schramberg - Die Petition einer Schrambergerin gegen den Einsatz des Mobilfunkstandards 5G in der Umgebung findet immer mehr Unterstützer. Wegen des Coronavirus sind zwei Infoveranstaltungen jetzt abgesagt.

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Auf zwei Internetplattformen hatte die in Schramberg wohnende Beatrice Madlo im Januar 2020 in Vertretung einer Gruppe von Betroffenen eine Petition gegen den Einsatz des 5G-Mobilfunks gestartet: unter dem Titel "Kein 5G in Schramberg - zum Erhalt der Gesundheit von Mensch und Umwelt" auf www.openpetition.de und auf www.change.org. Beides sind Plattformen für Bürgerinitiativen, Petitionen und Kampagnen.

892 Unterstützer auf den Plattformen

Bis zum 1. April haben sich auf Openpetition.de 677 Unterstützer hinter das Anliegen gestellt, auf Change.org waren es am selben Tag 215. "Ich habe viele Reaktionen auf den früheren Zeitungsbeitrag über die Petitionen und auch die damit verbundene Radioberichterstattung bekommen. Auch jetzt werde ich immer wieder angeschrieben wegen den Petitionen", berichtet Madlo.

Auch sei an ihre Unterstützergruppe von mehreren Seiten der Vorschlag heran getragen worden, doch eine Bürgerinitiative zu gründen. "Die Leute - es sind noch nicht so viele - wachen langsam auf", stellt Madlo fest. Ihre Gruppe sei weiterhin in Kontakt mit verschiedenen anderen Gruppen und Fachleuten, unter anderem auch mit Peter Newerla aus Tennenbronn, ein Diplomingenieur für Nachrichtentechnik, der sich als Dienstleister mit den Themen Elektrosmog und Baubiologie befasst.

Infoveranstaltungen wegen der Coronakrise abgesagt

Über die gute Entwicklung ihrer Petition freut sich Madlo, gleichzeitig ist ihre große Befürchtung, dass wegen der Corona-Krise sehr viel "ausgehebelt" werde. "Im Zuge der Überwachungspläne wegen Corona wird man vielleicht die Kompetenzen der Städte und Länder aufheben und dann einfach autoritär über die Köpfe hinweg von oben nach unten entscheiden", vermutet sie.

Am 26. März wollte die Stadtverwaltung Schramberg einen externen Experten in die Gemeinderatssitzung einladen, der über die Vor- und Nachteile von 5G informieren sollte. Angefragt war Jürgen Anders, Professor für Digitale Infrastrukturen im Ländlichen Raum an der Hochschule Furtwangen. Auch in Schiltach wollten sich engagierte Bürger öffentlich mit dem Thema 5G auseinandersetzen und hatten für den 27. März in der Friedrich-Grohe-Halle eine Veranstaltung dazu geplant. Die BUND-Ortsgruppe Schiltach/Schenkenzell, Diagnose-Funk und der Kreisverband Rottweil der ÖDP hatten den Diplomingenieur Jörn Gutbier zum Thema "Verantwortungsvoller Umgang mit Mobilfunk – Stand des Wissens, Vorsorge und Alternativen" eingeladen.

Beide, die Gemeinderatssitzung mit dem Vortrag von Professor Anders und auch die 5G-Veranstaltung in Schiltach, wurden wegen der Corona-Krise abgesagt.