Der Familienname Herr kommt in Deutschland knapp 9000-mal vor. Er ist bundesweit verbreitet, schwerpunktmäßig allerdings im Badischen.

Schramberg - Der Familienname Herr kommt in Deutschland knapp 9000-mal vor. Er ist bundesweit verbreitet, schwerpunktmäßig allerdings im Badischen. Gemessen an der Bevölkerungsdichte auf Landkreisebene findet man die meisten Herr in Baden-Baden, in absoluten Zahlen im Kreis Emmendingen. Varianten des Namens sind Heer (3500-mal) und Hehr (800-mal), beide ohne ausgeprägten lokalen Fokus. Von den Hör wiederum (900-mal) sind abermals viele im Badischen beheimatet, insbesondere im östlichen Schwarzwald-Baar-Kreis.

Herr ist ein Übername zu althochdeutsch heriro, herro, mittelhochdeutsch herre "Herr, Grund- und Lehnsherr, Geistlicher". Der Name wird dabei in vielen Fällen im Sinne von "im Dienste eines Herrn stehend" entstanden sein. Oder es wurde mit ihm ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Herrn bezeichnet. Im Einzelfall kann auch eine Person der Obrigkeit selbst den Übernamen Herr erhalten haben.

Frühe Herr lassen sich an verschiedenen Stellen im mittleren Schwarzwald finden. Ein Caspar Hör ist 1564 Lehensträger und Bauer in Schonach. Ein Hans Herr wird 1572 neuer Pächter auf der Säge im Stockwald bei St. Georgen. Ein Markus Heer aus Rohrhardsberg heiratet 1620 die Schonacherin Anna Schwab. Auch in Triberg und Niederwasser gibt es schon vor dem 30-jährigen Krieg zahlreiche Namensträger.

In der Raumschaft Schramberg hingegen tauchen sie im Lauf der Geschichte nur ganz vereinzelt auf.