Vor einem Jahr waren zahlreiche Bürger in die Sitzung des Ortschaftsrats gekommen, in der es um das Mitteilungsblatt ging. Archiv-Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Einsparungen sogar geringfügig übertroffen

Schramberg-Waldmössingen. Das Mitteilungsblatt Waldmössingen wird weiterhin in Eigenregie erstellt und kostenfrei ausgegeben. Die geforderten Einsparungen von 8000 Euro wurden sogar geringfügig übertroffen.

Der Gemeinderat hatte vor ziemlich genau einem Jahr mit dem Vorhaben, für die Konsolidierung des Haushalts die Herstellung des defizitären Mitteilungsblattes an einen Verlag zu vergeben und für das Jahres-Abonnement 33 Euro zu verlangen, für mächtig Aufruhr bei den Bürgern im Stadtteil gesorgt. Sie äußerten in der Einwohnerfragestunde ihren Unmut, weil ihrer Ansicht nach da mit zweierlei Maß gemessen werde (die Stadt wollte eine Gleichbehandlung mit dem Ortsteil Tennenbronn, deren Bürger für das Gemeindeblatt bezahlen müssen). Als Kompromiss wurde damals beschlossen, bei den Ausgaben 8000 Euro einzusparen, um den jährlichen Abmangel von 23 000 Euro zu senken. Wenn dies gelingt, bleibt alles beim Alten.

Wie Ortsvorsteherin Claudia Schmid in der Ratssitzung am Montag erinnerte, seien nach diesem Beschluss die Anzeigenpreise zum 1. April 2017 um 50 Prozent erhöht worden. Die beiden Kirchengemeinden hätten ebenfalls einen Beitrag geleistet. Jeder Haushalt sei angeschrieben worden mit der Bitte um Rückmeldung, ob er das Mitteilungsblatt weiterhin in Papierform erhalten oder über den Newsletter der städtischen Homepage abonnieren und digital lesen wolle. Dadurch seien die Printexemplare von rund 900 auf 580 Stück reduziert worden. Außerdem habe man die Anzahl der Ausgaben im Jahr von bisher 46 auf 41 und die der Seiten von 16 auf 14 je Ausgabe verringert. Durch diese Maßnahmen habe es bei den Sach- und Personalkosten Einsparungen in Höhe von 8280 Euro gegeben, schilderte Schmid. Unberücksichtigt bleibe in dieser Ersparnis der um 50 Prozent geringere Verbrauch des Toners, weil für den Druck eine hellere Einstellung gewählt worden sei. Die Preiserhöhung bei den Anzeigen habe die Kunden nicht abgeschreckt. Die Einnahmen seien sogar von bisher 9000 Euro auf rund 11 000 Euro gestiegen.

Damit seien die Vorgaben des Gemeinderats erfüllt. Wenn die Ziele nicht erreicht worden wären, wäre die Herstellung des Blattes ohne weitere Beratung in den Gremien an einen Verlag vergeben worden.

Die Befürchtung von Ratsmitglied Bernd Katz, dass das Thema wieder auf den Ratstisch komme, sobald sich die finanzielle Situation verschlechtere, teilte Oberbürgermeister Thomas Herzog nicht. Der Verwaltungsauftrag sei ausgeführt worden und somit erledigt, versicherte Herzog. Rat Michael Schneider äußerte an den OB die Bitte, ob es technisch möglich wäre, das digitale Mitteilungsblatt mit weniger Klicks auf der Homepage der Stadt abzurufen und dankte der Ortsverwaltung für die Arbeit.

Der Empfehlungsbeschluss des Ortschaftsrats an den am Donnerstag, 8. März, tagenden Verwaltungsausschuss, das Mitteilungsblatt weiterhin in Eigenregie zu erstellen und kostenfrei an die Haushalte zu verteilen, fiel einstimmig.