Ilona Bausenwein hat zu dem Vortrag für die Schüler sogar eigene Fledermäuse mitgebracht. Foto: Peter-Meyer-Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Kinder der Peter-Meyer-Schule begegnen Fledermäusen

Schramberg. Kürzlich machte sich die Klasse 5 der Peter-Meyer-Schule gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Elvira Breuling auf den Weg zur Grundschule Dunningen in Seedorf. Dort hörten sie gemeinsam mit der Klasse 4c der Grundschule einen Vortrag von Ilona Bausenwein zum Thema Fledermäuse.

Die Fledermaus-Expertin aus Tübingen beschäftigt sich seit fast 40 Jahren mit Fledermäusen. Sie pflegt verletzte und kranke Fledermäuse mit dem Ziel, sie wieder auszuwildern. Vor 18 Jahren gründete sie den Verein "Freundeskreis der Schlossfledermäuse Tübingen". Bausenweins Ziel sei es, mit den Vorurteilen aufzuräumen, die viele Menschen gegenüber Fledermäusen haben. Dazu hält sie Vorträge in Kindergären, Schulen und bei Jugendfreizeiten.

Während des Besuchs in Seedorf saßen die Schüler in einem Stuhlkreis und hörten den interessanten und manchmal auch lustigen Geschichten von Ilona Bausenwein zu. Dabei lernten sie viel Neues: Sie erzählte den Kindern unter anderem wie Fledermäuse leben, was sie fressen und wie sie aussehen.

So erfuhren die Kinder zum Beispiel, dass Fledermäuse nicht nur nachts unterwegs sind, sondern immer dann, wenn sie sich sicher fühlen. Dass Fledermäuse vor allem Insekten und Spinnen fressen, manche aber die Exemplare mit behaarten Beinen verschmähen. Oder dass sich Fledermäuse am Tag acht Stunden lang putzen und dazu ihre Zunge und die messerscharfen Krallen benutzen.

Eine Mückenfledermaus etwa frisst laut Mitteilungzwischen 3000 und 6000 Mücken am Tag. Bausenwein brachte auch einige Fledermäuse mit, die dauerhaft bei ihr leben. Sie transportiert diese in kleinen aus Seegras geflochtenen Kisten. In jeder befindet sich zudem ein Tuch, in das sich die Tiere hineinkuscheln können. "Fledermäuse brauchen das", betonte Bausenwein. Wer eine kranke Fledermaus in einem großen Schuhkarton transportiere, riskiere deren Tod. "Die Tiere regen sich so auf, dass sie sterben können", sagte die Expertin.

Die Schüler konnten die Flügel und Krallen einer Fledermaus aus der Nähe betrachten. Einige Fledermäuse durften von den Schülern behutsam gestreichelt werden. Bausenwein hielt allen Zuhörern auch eine Fledermaus ans Ohr, so dass man ihr Schnurren hören und den warmen, weichen Körper fühlen konnte. Mit einem speziellen Gerät konnten die Schüler die Ultraschall-Geräusche der Fledermäuse hören und einer Fütterung mit Mehlwürmern zusehen.

Nach diesem interessanten Vortrag verbachten die Schüler die große Pause gemeinsam auf dem Schulhof. Dabei ließen sie sich Fledermaus-Gummibärchen schmecken. Nach einem eindrucksvollen Vormittag fuhr die Klasse 5 mit dem Linienbus wieder zurück nach Schramberg.