Das "Frohsinn"-Hauptorchester arbeitet mit Dirigent Thomas Michelfeit derzeit auf das Jahreskonzert hin. Da ist höchste Konzentration gefordert. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Rolf King ist der dienstälteste Musiker beim "Frohsinn" / Jahreskonzert am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Festhalle

Derzeit laufen beim Musikverein Frohsinn die Proben zum Jahreskonzert. Der Auftritt wird vom Jugendorchester unter der Leitung von Rebekka Ruth und dem Hauptorchester unter der Leitung von Thomas Michelfeit gestaltet.

Schramberg-Tennenbronn. Beiden Dirigenten kann bescheinigt werden, dass sie für die Konzertauftritte alles daransetzen, dem Publikum nicht nur einen, sondern viele musikalische Leckerbissen zu bieten. Für den Betrachter ist es ein Genuss, während der Hauptorchesterprobe dabei zu sein und dabei die Musiker und den Dirigenten zu beobachten. Leise im Tonfall, doch bestimmt in der Aussage, kündigt Thomas Michelfeit an, was er sich vom Orchester wünscht. Da kann es schon passieren, dass Passagen mehrmals geübt werden. Die Musiker tragen diese Momente mit großer Fassung, sie stehen hinter ihrem Dirigenten. Dirigent und Musiker wissen: Nur gemeinsam ist das Konzert zum Erfolg zu bringen.

Wer den Musikverein Frohsinn kennt, dem ist es nicht entgangen, dass hier Höchstleistung an der Tagesordnung ist. Das Fundament der Musiker bilden die älteren Musiker. Vor allem auch diejenigen, welche seit Jahrzehnten dabei sind. Mit Rolf King ist so ein Musiker seit 64,5 Jahren an der Trompete dabei. Von King sind die Kameraden im Verein begeistert. Er ist, Jahrgang 1941, inzwischen der an Lebensjahren älteste aktive Musiker im Orchester. Nachgefragt, wie das alles einmal angefangen hat, muss King nicht lange überlegen. Sein Vater spielte bei der Stadtmusik Schramberg die erste Klarinette und somit war auch beschlossen, Sohn Rolf hat auch die Klarinette als Musikinstrument zu erlernen. Nur Rolf King hatte dem Klarinettenspiel nichts abzugewinnen. Er wollte viel lieber Trompete spielen. Da kam das Ausscheiden eines Trompeters aus dem Orchester nach einem Dreivierteljahr an der Klarinette wie gerufen. Der Platz wurde frei für den noch jugendlichen Rolf King.

Wird er heute gefragt, wie die Ausbildung am Instrument ausgesehen hat, dann kommt ein Lächeln auf sein Gesicht. Ausbildung? "Ich habe alles selbst erlernt. Es gab zwar Musiker, die einen unterstützten. Vor allem war üben, üben und nochmals üben damals meine Hauptbetätigung." Gespielt wurde auch mit Kollegen und "da lernte ich so manche Feinheit".

1954 wurde King in die Hauptkapelle übernommen, was mit ständiger Leistungssteigerung einhergegangen ist. Als erster Trompeter saß Rolf King 55 Jahre immer in der vorderen Reihe. Danach wechselte er zur zweiten Trompete. So stellt der Tennenbronner fest, mit jedem Dirigentenwechsel seien die musikalischen Anforderungen gestiegen. "Da war man ständig gefordert, gute Leitung zu bringen."

Gerne erinnert sich King an eine Fahrt nach Orléans, damals mit Dirigent Meinrad Löffler. Dort hatte er einen solistischen Auftritt. Noch denkt er nicht ans Aufhören, aber irgendwann wird es soweit sein, ist sich Rolf King sicher. Das Jahreskonzert vom "Frohsinn" am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Festhalle statt. Los geht’s um 19.30 Uhr. Das Jugendorchester stellt sich dem Publikum mit vier Musikstücken vor. Mit Johannes Berner steht der Solist des Abends am Xylofon mit auf der Bühne. An sechs Musikstücken misst sich die Hauptkapelle.

Als Solisten wirken beim Konzert Rebekka Ruth, Sabrina Michelfeit, Simon Moosmann und Bernhard Broghammer an "Mozarts Geratest Hits" mit.