Blick übers Käfertreffen: Der Export-Bus hatte ausstellbare Frontscheiben. Der Tacho im VW-Bus von 1967 wird heute ergänzt mit einem Navi. Das älteste Cabrio von 1952 hatte auch Randsteintaster am Kotflügel. Fotos: Ziechaus (3) / von Zeppelin (1) Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweites Klassik-Oldie-Wochenende in Schramberg zeigt viele Schmuckstücke und wenig "altes Eisen"

Von Christoph Ziechaus Schramberg. Die VW-Käfer fuhren schon ins Wirtschaftswunder voraus und sie eröffneten auch das zweite Schramberger Oldie-Wochenende vorm Auto- und Uhrenmuseum "Erfinderzeiten" in der H.A.U."Er läuft und läuft und läuft", hieß es schon vor 50 Jahren, und die Besucher in der H.A.U. konnten sich davon überzeugen, dass noch immer sehr viele Käfer laufen, wenn auch meist mit dem "H" für Oldies auf dem Nummernschild. Über 100 Käfer waren aus dem gesamten Schwarzwald nach Schramberg ausgeflogen zum "1. VW Käfer-Alteisen-Treffen" der King Käfers. Ein wenig "altes Eisen" aus der Zeit bis 1982 war ebenfalls unter den Käfern zu sehen, nämlich die nahen Verwandten und heute Zwangsverheirateten von Porsche und deren Nachbarn aus Sindelfingen mit dem Stern.

Die hatten schon damals viele Pferdestärken mehr unter der Haube, aber dafür gab es mehr Käfer auf den Straßen ab 32 PS und VW-Busse, die aus 1,5 Liter Hubraum 44 PS schafften. In diesen Tagen dauerte halt die Fahrt von Schramberg auf die Höhen in der Umgebung etwas länger. Den mit tiefer gelegtem Dach und schmalen Scheiben aufgemotzten Käfer Ovali mit 250 PS gab es erst viel später im Eigenbau.

Im Cabrio von 1952 saß man bequem auf schwarzen Ledersitzen und beim Abbiegen klappte noch der Winker raus. Im Samba-Bus konnte man den Himmel sehen durch die schmalen Dachfenster oder durchs geöffnete Schiebedach. An Tagen wie diesen konnte man beim Export-VW-Bus bis 1967 zum Abkühlen die getrennten Frontscheiben ausstellen. Sie alle kamen zum Familienurlaub über die Alpen nach Rimini oder durch die Pyrenäen nach Alicante und voll bepackt auch wieder zurück ins Wirtschaftswunder. Das Kühlwasser konnte auch dabei nicht kochen, denn die VW-Motoren waren luftgekühlt.