Das Jungvolk der Narrenzunft bezeichnet sich als weltbeste Wagenbauer. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Zunftball: Wunsch nach Großer Kreisstadt Waldmössingen mit Stadtteil Schramberg / Buntes Programm

So schnell kann es gehen: Seit Samstag ist der Posten des Ortsvorstehers von Waldmössingen mit Margit Szameitat wieder besetzt und erneut regiert eine Frau. Die Herzblatt-Flirtshow beim Zunftball machte es möglich.

Schramberg-Waldmössingen. Die Narrenzunft der "Goarneten" in Waldmössingen feierte am Samstag unter dem Motto "Kastell-Night – Die Nacht der Musik" einen rauschenden Zunftball. Stars und Sternchen aus der Rock-, Pop- und Schlagerszene gaben sich in der vollen Kastellhalle ein Stelldichein, ließen Evergreens aufleben und plauderten in der Rolle des Narren jede Menge Bolzen und Dreher von ahnungslosen Ortsgesellen aus.

Die Zunftgarden und Elferfrauen peppten das vielseitige und unterhaltsame Bühnenprogramm mit Show- und Gardetänzen auf. Nach dem Aufmarsch der Hästräger, des Elferrats und der drei Zunftgarden jagte ein Höhepunkt den anderen und Hallensprecher Andreas Fus musste sich sputen, alle Programmakteure – es dürften so an die 50 gewesen sein – zum großen Finale auf der Bühne zu versammeln, noch bevor die Kirchenuhr Mitternacht schlug.

Das Motto des Abends wurde wiederholt hervorragend in Szene gesetzt und zwischendurch zeigte ein trällernder Zunftmeister Manuel Häring mit dem abgewandelten Mike Krüger-Lied "Du musst doch nur den Schleier durch die Schlaufe ziehn" den Moderatoren Florian Schmid und Arne Wöhrle, wie schnell man doch Elferrat werden kann.

Bei Rudi Carrells Herzblatt-Show hatte Oberbürgermeister Thomas Herzog (Fabian Schneider) sprichwörtlich die Qual der Wahl. Letztlich hatte er sich wohl deshalb für Margit Szameitat (Mara Weber) entschieden, weil ihm das Motto von Jürgen Moosmann (Felix Hess) "Vereine first" und die Absicht von Michael Schneider (Lukas Mann), im Jahre 2022 große Kreisstadt Waldmössingen und Stadtteil Schramberg zu feiern, weniger gut gefielen.

Im Nu eroberten Leni Keller und Franziska Schneider als Tina Turner-Doubles die Herzen des bunt kostümierten Publikums und erzählten so manche Peinlichkeiten aus dem eigenen Familienkreis.

DJ Ötzi alias Gildemeister Michael Roth ließ mal wieder kaum ein Fettnäpfchen aus und schoss sich auf OB-Stellvertreter Martin Himmelheber ein. Der habe bei der Verabschiedung von Ortsvorsteherin Claudia Schmid behauptet, die Blumen zu Hause vergessen zu haben. In Wahrheit seien sie auf dem Fahrrad-Transport von der Gärtnerei zu ihm nach Hause bei minus zehn Grad ganz einfach erfroren, fand Roth heraus.

Dass ein Sprachcomputer durchaus der älteren Generation sympathisch sein kann, entwickelte sich beim Oma-Mutter-Kind-Generationenzwist. Die Sulgener Tanzband Alexandra und Mike hielt in den kurzen Umbauphasen mit Partyhits die Stimmung hoch und war begeistert, wie das Publikum ihrer Forderung nach einer Polonaise in der Halle nachkam.

Die Tanzbeine blieben nach Programmende nicht lahm, im Handumdrehen war die Bühne in Beschlag genommen und die Party konnte noch weit in die Nacht hinein weitergehen.