Uwe Rettkowski, Grafiker und Illustrator Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Rundschau" rundet Uwe Rettkowskis Ausstellungstrilogie im Schloss ab

Anlässlich seines 70. Geburtstags würdigen Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg das Schaffen des Grafikers Uwe Rettkowski mit einer Ausstellungstrilogie, deren dritter Teil nun eröffnet worden ist.

Schramberg. Unter dem Titel "Rundschau" widmet sich der letzte Teil der Ausstellungstrilogie Freunden und Wegbegleitern des Künstlers, besonderen Orten und Geschichten sowohl in seiner Heimat als auch in anderen Ländern und Kulturen.

Der Grafiker und Illustrator, der seit seiner frühesten Kindheit in Schramberg lebt und jahrelang eine Werbeagentur betrieb, ist einer der bekanntesten Schramberger Künstler, dessen Illustrationen und Zeichnungen bei weitem nicht nur durch den alljährlichen Weihnachts- und Neujahrsgruß der Oberbürgermeister bekannt sind.

Nach der Begrüßung durch die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtmuseum Annette Hehr gab Udo Neudeck als langjähriger Freund des Künstlers einen Überblick über dessen Leben und Werk, ehe die Besucher die Gelegenheit hatten, ausgiebig die Zeichnungen, Illustrationen und Bilder Rettkowskis zu bewundern und mit dem Künstler selbst ins Gespräch zu kommen.

Manche Werke extra für Ausstellung geschaffen

Die jetzige Ausstellung bildet den Abschluss einer Ausstellungstrilogie, die bereits im Frühjahr begann. Der erste Teil, genannt "Retrospektive", befasste sich mit Werken des Künstlers, welche vor allem auf seine vom Heimatvertriebenenschicksal der Familie geprägte Kindheit und den gemeinsamen Neuanfang in Sulgen blicken.

Der zweite Teil, "Ansichten", stellte eine Auswahl seiner politischen Grafiken und Karikaturen aus vier Jahrzehnten ins Zentrum und trug das Werk Rettkowskis in den öffentlichen Raum.

"Rundschau" rundet den Blick auf das Werk des Grafikers und Illustrators ab und rückt vor allem neuere Werke des Künstlers ins Zentrum, aber auch für ihn prägende Personen, besondere Orte und deren Geschichte.

Porträts privater und beruflicher Wegbegleiter sind zu finden, die, wie die Porträts von Karin Becker (1946 bis 2015), Günther Ruf (1942 bis 2015) und Heinz Stiefenhofer (1939 bis 2012), teilweise extra für diese Ausstellung geschaffen wurden.

Auch für Rettkowski prägende und inspirierende Orte finden sich in zahlreichen Darstellungen – von der Bretagne über New York bis in den Orient. Es tauchen Motive aus dem Iran auf, wohin Rettkowski gemeinsam mit Peter Renz zahlreiche Reisen unternahm und wo er bis heute enge Freundschaften pflegt – was sich nicht zuletzt darin zeigte, dass Peter Renz zu diesem Anlass Glückwünsche direkt aus Teheran überbrachte.

Schramberg, die Heimat des Künstlers, taucht immer wieder auf in den Bildern der Ausstellung – als Stadtansichten, für die Rettkowski nahezu jedem Schramberger bekannt sein dürfte, aber auch mit seinen Menschen und Geschichten. So sind beispielsweise auch zwei eigens für die "Rundschau" geschaffene Federzeichnungen zu sehen, die das Kriegsende 1918 in Schramberg thematisieren.

Ganz unpolitisch ist Rettkowski auch dieses Mal nicht geblieben und es finden sich gezeichnete Kommentare zu beispielsweise der Flüchtlingskrise auf dem Mittelmeer oder den Misshandlungen von amerikanischen Kriegsgefangenen im Irak.

Weitere Informationen: Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 18. November, im Stadtmuseum im Schloss zu sehen.