Ein langfristiges Netzwerk soll Kinder- und Familienarbeit systematisch begleiten. Foto: Juks Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Stadt lädt zum offenen Prozess ein/ Netzwerk soll verschiedene Bereiche dauerhaft bearbeiten

Schramberg. Die Stadt Schramberg lädt am Samstag, 19. Oktober, zum offenen Beteiligungsprozess "Familien im Blickpunkt" ein.

Unter dem Motto "Kindheit ermöglichen" sind alle mit Kinder oder Familien arbeitenden Einrichtungen, Fachleute und Experten aus Schramberg zum Austausch und zur Diskussion in Fachforen eingeladen. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für ein langfristig angelegtes Netzwerk, welches die Kinder- und Familienarbeit in Schramberg systematisch begleiten, organisieren und entwickeln soll.

Neben dem Juks³ als Träger der offenen Kinder-, Jugendarbeit und Schulsozialarbeit sind bereits die Familienberatungsstelle der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, das Jugendamt Rottweil, der Schramberger Kinderfonds, der Kinderschutzbund und viele weitere Partner mit an Bord. Die Stadtverwaltung möchte dabei mit allen Netzwerkpartnern unter anderem die Angebote für Familien strukturierter erfassen und für die breite Bevölkerung transparent machen.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr wird die Anwesenden begrüßen und unter Moderation von Andreas Karl Gschwind, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Tübingen, geht es nach einem fachlichen Input in die Arbeits- und Austauschphase. So sollen nach Wunsch der Stadt zukünftig unter anderem Elternbildungsangebote, Treffs und Veranstaltungen besser bekannt gemacht werden, wovon Familien wie auch die Anbieter einen Mehrwert haben sollen. Zum Auftakt am 19. Oktober sind deshalb die Erfahrungen der Familien selbst gefragt.

Alle Schramberger Eltern und Elternvertretungen sind als Experten zu "Familien im Blickpunkt" eingeladen. Neben den von der Stadt und den Netzwerkpartnern eingebrachten Themen wird es vor allem Raum für die Teilnehmenden geben, um Bedarfe, Wünsche und Ideen einzubringen. Welche Elternbildungs- oder Informationsangebote sind notwendig? Welche Angebote sollten für Eltern von Babys und Kleinkindern geschaffen werden? Gibt es ausreichend Freizeitangebote und Spielpunkte? Wie könnte dies gemeinsam umgesetzt werden?

So soll auch Raum geschaffen werden, um eine breit angelegte Initiative zum Thema Kinderarmut in Schramberg anzugehen.

"In der Talstadt lebt mindestens jedes fünfte Kind von Hartz 4-Leistungen. Um eine wirklich ernsthafte Strategie zu den Begleitproblemen von Kinderarmut anzugehen, sind alle gefordert. Ein Jugendtrainer sollte zum Beispiel nicht nur zufällig vom Kinderfonds wissen und bei entsprechenden Beobachtungen die unkomplizierte Hilfe für den Kauf von Kickschuhen auch tatsächlich abrufen", berichtet Marcel Dreyer, Abteilungsleiter für Jugend und Familien bei der Stadtverwaltung. Um diese Kontakte zu verbessern und eine breiteres Bewusstsein dafür zu schaffen, wurden auch alle Vereine mit eigener Jugendarbeit direkt eingeladen. Die Auftaktveranstaltung bietet auch die Möglichkeit, mit der zukünftigen Oberbürgermeisterin der Stadt Schramberg Dorothee Eisenlohr zum Thema ins Gespräch zu kommen.