Ervin Skela gibt sein Können gerne an die Kinder und Jugendlichen weiter und trainiert mit ihnen. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: Ervin Skela trainiert im Eckenhof mit 20 Kindern und Jugendlichen / Soziales Projekt kommt an

Einmal mit dem Ex-Profi trainieren: Für 20 Kinder und Jugendliche ist das auf dem Sportplatz des Feriendorfs Eckenhof wahr geworden. Ervin Skela war da.

Schramberg-Sulgen. Eintracht Frankfurt, Energie Cottbus, Union Berlin oder Erzgebirge Aue – das sind nur einige der Vereine, für die Skela in seiner aktiven Zeit gegen den Ball trat. Er absolvierte 168 Bundesligaspiele und traf dabei 21 Mal. In der zweiten Liga kam er bei 145 Spielen auf 32 Treffer. Zudem kam er auf 75 Länderspiele für sein Heimatland Albanien, für das er zwölf Tore erzielte.

Nun also Sulgen: Auf den Eckenhof kam er durch das Sozialprojekt "Aktion Fußballtag", für das er eigens aus Frankfurt anreiste. Jo Eller, Leiter des Projekts, hatte dort zu einem Training für Ferienkinder vom Eckenhof geladen – und dieses Angebot kam bestens an.

42-Jähriger verfügt immer noch über viel Ballgefühl

"Hey, Manuel Neuer, schau den Ball an", flachste Skela mit einem Torhüter. "Was machst du da?", fragte er einen Jungen, dem der Ball beim Jonglieren immer wieder weghüpfte. Skela überzeugte mit klaren Ansagen. Das Vormachen der Übungen war für den Ex-Profi natürlich kein Problem. Der 42-Jährige verfügt immer noch über ein herausragendes Ballgefühl.

Er ist mittlerweile Repräsentant bei Eintracht Frankfurt. Dort trainiert er auch bei der Fußballschule der Eintracht, die mit Charly Körbel ein weiterer Ex-Profi leitet.

Das nach eigenen Angaben größte Fußballsozialprojekt veranstaltet Fußballtage in ganz Deutschland. "Wir legen 100 000 Kilometer pro Jahr zurück", sagt Jo Eller. Die Trainingseinheiten finden an sozialen Brennpunkten, Schulen oder Kinderdörfern statt. Aber auch schon im Auslauf der Sprungschanze von Oberstdorf, vor dem Bundestag oder gar am skandalumwitterten Flughafen BER in Berlin sei gekickt worden.

"Die Kinder trainieren umsonst", sagt er. Hinterher bekommen sie einen Ball geschenkt, damit sie auch künftig sich eher im Freien als an der Spielkonsole betätigen sollen. Finanziert wird das Ganze über lokale Sponsoren.

Daher bedauert es Eller, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Vorhaben nicht unterstütze, obwohl viel Jugend- und Sozialarbeit geleistet werde.

Besonders reizvoll: "Wir haben immer bekannte Gesichter dabei", erklärt Eller. So sei beispielsweise der frühere Schalke-Trainer Domenico Tedesco aus dem Projekt hervor gegangen. Weitere bekannte Namen seien Dragoslav Stepanovic, Krassimir Balakov, Guido Buchwald, Manfred Binz oder Peter Neururer.

Eller selbst hat in früheren Jahren Urlaub im Feriendorf Eckenhof gemacht und so sei der Kontakt zustande gekommen, erzählt er.