Anmeldung zum Fremd-Entsorgen genutzt. Material bleibt trotz neuem Termin liegen.
Schramberg - Eine unschöne Sperrmüll-Überraschung hat eine Anliegerin kürzlich in der Hohenbergstraße erlebt.
Die Frau, die nicht mit Namen genannt werden möchte, hatte vor einigen Wochen vorschriftsgemäß eine Sperrmüll-Abholung angemeldet. "Der von uns abgelegte Sperrmüll ist dann im Lauf des angekündigten Tages auch abgeholt worden", sagt sie unserer Zeitung - soweit schien alles seinen normalen Gang zu gehen. Doch ein Mitbürger hatte wohl zuvor den abgelegten Sperrmüll bemerkt und die Gelegenheit ergriffen, seinen eigenen Unrat des nächtens ebenfalls an dieser Stelle abzuladen. Dieser blieb in der Folge - der angemeldete Müll war ja bereits geholt - liegen.
"Wir haben uns dann wegen der Sache an das Ordnungsamt gewandt", erzählt die Frau weiter – wie auch an die Polizei, weil sie in einem der Müllstücke auf einen Namen gestoßen war.
"Der Müll liegt an Weihnachten noch da"
Vom Ordnungsamt sei, hieß es, in der Folge, jemand vor Ort gewesen und habe den Sachverhalt an das Landratsamt weitergegeben. Bei einem Anruf dort erfuhr die Frau, dass die Firma Alba Bescheid wisse und sich darum kümmere. "Es hieß, die Sache ist erledigt. Da waren wir selig." In der Zwischenzeit ist der Sperrmüllhaufen zwar merklich geschrumpft – allerdings nur, weil sich Unbekannte daran bedient haben und nicht, weil er professionell abgeholt worden wäre. "So langsam habe ich die Befürchtung, der Müll liegt an Weihnachten noch da", sorgt sich die Anliegerin. Für sie steht fest: "Ich mach’ es sicher nicht weg!"
Allgemein wird, wenn bei illegal abgelegtem Müll – etwa über einen aufgefundenen Namen – ein Verdächtiger ausgemacht werden kann, dieser Sache auch stets nachgegangen, bekräftigt Harri Frank von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Tuttlingen. "Es muss aber natürlich wie bei jeder Ordnungswidrigkeit oder Straftat nachgewiesen werden, ob der Müll auch von ihm stammt." Bei Sperrmüll sei dies im Vergleich etwa zu Autoreifen oft möglich, weil Möbel mit früheren Besitzern leichter in Verbindung gebracht werden können. Ist ein Verdächtiger bekannt, so Frank, beobachte man vor allem dessen Reaktion, wenn er direkt auf das Vergehen angesprochen werde.