Gemeinderat: Künftige 120 statt 108 Euro Grundgebühr / Investitionen ins Leitungsnetz sind geplant

Hardt. Steigende Gebühren für Wasser und Abwasser ab Januar 2020 beschloss der Gemeinderat.

Die Grundgebühr für den Wasserverbrauch soll um einen Euro auf zehn Euro pro Monat erhöht werden. Bei gleich bleibender Wassergebühr von 2,25 Euro pro Kubikmeter Wasser könnte damit eine Kostendeckung von 91 Prozent erreicht werden. Die Kostendeckung läge im Vier-Jahres-Schnitt bei 2,55 Euro pro Kubikmeter beim angenommenen Wasserverbrauch von 123 000 Kubikmetern.

Die Grundgebühr war zuletzt zum Januar 2017 auf 108 Euro im Jahr angehoben worden. Man müsse eine höhere Kostendeckung erreichen, verwies Anne Rimmele-Ganter auf anstehende Investitionen in das alte Leitungsnetz. Außerdem machten hohe Fixkosten für die Anlagen für das eigene Trinkwasser die Wasserversorgung zu einem Zuschussbetrieb. Bisher habe man die Verluste durch Überschüsse bei der Stromversorgung ausgleichen können. Um bis 2023 eine Kostendeckung zu erreichen, müsse man die Gebühren im Rahmen üblicher Preissteigerungen erhöhen, mahnte Bürgermeister Michael Moosmann.

Werner Thimm hoffte auf eine Begrenzung der Ausgaben und fand die Grundgebühr zu hoch. Helmut Haberstroh empfahl, den Verbrauch an Wasser bezahlen zu lassen. Die Bürger seien stolz auf ihre eigene gute Wasserversorgung, fand Sascha Bausch und sie sollten den hohen Aufwand bezahlen.

Die Alternative zur eigenen Wasserversorgung aus drei Quellen und drei Tiefbrunnen wäre der Einkauf von Trinkwasser aus dem Bodensee, erfuhr Britta Flaig. Gutes Wasser müsse etwas wert sein, schlug Elvira Olipitz vor, die Wassergebühr um fünf Cent auf 2,60 Euro zu erhöhen. Ihr Antrag fand bei Stimmengleichheit von 6:6 keine Mehrheit. Dagegen fand der Vorschlag der Verwaltung, die Grundgebühr von 108 Euro auf 120 Euro im Jahr zu erhöhen eine Mehrheit von zehn Stimmen gegen zwei Ablehnungen. Auch die Gebühr für das Niederschlagswasser soll um fünf Cent auf 60 Cent je Kubikmeter angehoben werden und bringt der Gemeinde Mehreinnahmen von etwa 12 000 Euro. Eine Kostendeckung wäre bei 67 Cent zu erreichen.

Bei Schmutzwasser liegt die kostendeckende Gebühr bei 2,64 Euro, aber die Gebühr bleibt unverändert bei 2,60 Euro. Nach einer Tabelle aus dem Landratsamt liegen die Gebühren der Gemeinden für Wasser und Abwasser weit auseinander.

Spitzenreiter beim Niederschlagswasser sei Lauterbach mit 90 Cent pro Kubikmeter, während in Schenkenzell Regenwasser für sieben Cent "da Berg na rennt". Die Gründe für diese großen Unterschiede sollte man überprüfen, forderten einige Gemeinderäte, beschlossen aber einstimmig die Erhöhung auf 60 Cent.