Mitarbeiter der Firma Sachtleben verlegen und befestigen im Bernecktal einen Zaun zur Sicherung der Landesstraße vor Felsabgängen. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Felssicherung: Genügend Arbeiter vor Ort

Planmäßig laufen die Arbeiten zur Felssicherung an der gesperrten Landesstraße L175 in der Berneck zwischen Schramberg und Tennenbronn.

Schramberg-Tennenbronn. "Wir liegen gut im Zeitplan", erklärte Projektleiter Finn Krüger von der beauftragten Firma Sachtleben Mining Services aus Wolfach bei einer Baubesprechung an den Baustellen in der Berneck.

Joachim Hilser vom Straßenbauamt Rottweil zeigte sich zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten, weil die eingesetzten beiden Bautrupps mit bis zu zwölf Mitarbeitern ständig vor Ort sind. Wegen der Corona-Krise gebe es an anderen aktuellen Baustellen im Kreis größere Probleme mit dem Einsatz von Fachkräften, die teilweise aus Österreich kommen und inzwischen nicht mehr einreisen dürfen oder gar Quarantäne-Zeiten durchstehen müssen.

Wenn die Sicherungsarbeiten an den Felswänden in der Berneck bis zum geplanten Termin am 18. April abgeschlossen werden könnten, seien die Maßnahmen mit der höheren Priorität abgeschlossen und man könne die Vollsperrung der Verbindung nach Tennenbronn wieder aufheben. Dann müssten aber noch Restarbeiten unter einer halbseitigen Sperrung der Straße erledigt werden.

Momentan werden zwei hohe Felsbereiche von den beiden Bautrupps gesichert. Auf der Strecke von Schramberg her wird in diesen Tagen eine steile Felswand in einer Kurve vor der Auffahrt zum Raustein mit einem Maschendraht überzäunt.

Loses Gestein beseitigt

Zunächst war der Fels von losem Gestein geräumt worden und danach wurden Löcher für die Verankerung des Zauns gebohrt. Die etwa drei Meter langen Stahlanker wurden in das Gestein betoniert, über die der Zaun mit breiten Krallen fest über der Wand gespannt wird.

Beim Überzäunen hängen zwei geübte Bergkletterer an Seilen in der Wand und ziehen den aufgerollten Maschendraht aus einem breiten Trog am Ausleger eines Krans über den Felsen. Die knapp drei Meter breiten Drahtbahnen werden von der oberen Felskante nach unten zur Straße gezogen. Die mehr oder weniger breiten Überlappungen werden mit vielen kleinen Klammern zusammengehalten und ergeben somit ein festes Netz über den ganzen Felsen. Das gesamte Netz wird abschließend auch noch zusätzlich mit Drahtseilen gesichert.

Im zweiten Bereich vor der Kurve unter der Ruine Berneck hat ein weiterer Bautrupp bereits die Löcher im Felsen für die Stahlanker gebohrt. Auch dort soll eine steile Felswand direkt neben der Straße mit einem Maschendrahtzaun gesichert werden, wie an mehreren anderen Stellen im Tal. Damit wären die bisher bekannten größeren Gefahrenstellen abgesichert.

Während dieser Vollsperrung haben Waldarbeiter an mehreren Stellen im Tal nahe an der Straße stehende Bäume gefällt, an einigen Stellen auch auf der anderen Seite der Schiltach. Im nächsten Schritt sollen Sturm- und Käferholz an den Hängen noch eingeschlagen und abtransportiert werden.