"Völlig lieblos": Neben jenen in der Talstadt gibt es auch in Tennenbronn an der Ecke Unterschiltacher Weg/Kirchstraße einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz für drei Fahrzeuge. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Schlechtes Angebot für Wohnmobilisten angesprochen

Er wolle auf eine "vertane Chance" aufmerksam machen, hat Ulrich Bauknecht (CDU) in der jüngsten Sitzung des städtischen Ausschusses für Umwelt und Technik gesagt.

Schramberg (fab). "Seit Jahren fordern besonders unsere Fraktion und die freien Wähler, sich dem großen Markt von Wohnmobilisten zu öffnen", prangerte der scheidende Gemeinderat das Angebot in diesem Bereich an. Dabei sprach Bauknecht schlechte Bewertungen auf Internet-Plattformen für Wohnmobilisten an und zitierte zum "lieblosen und engen" Stellplatz am Fischer-Parkplatz einen Nutzer. Beim ADAC-Wohnmobilführer sei Schramberg gar nicht aufgeführt. Nun plane die Verwaltung wohl erneut, Plätze anzulegen, die wie etwa der vorhandene in Tennenbronn lediglich per Schild als solcher ausgewiesen seien – ohne entsprechende Infrastruktur. Die Stadt solle bei der Planung, regte Bauknecht an, wie beim Premium-Genießerpfad Auerhahnweg lieber "Bürger mit Ahnung vom Wohnmobil-Campen" an den Tisch holen.

"Uns ist bewusst, dass die derzeit ausgewiesenen Stellplätze für Wohnmobile – Fischer-Parkplatz und H.A.U. in der Talstadt, Ecke Unterschiltacher Weg / Kirchstraße in Tennenbronn – von der Ausstattung und Aufenthaltsqualität her eher sogenannte ›Transitplätze‹ für das Stehen für eine Nacht sind", erklärt Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr auf Nachfrage unserer Zeitung. Ein Premiumerlebnis bieteten sie tatsächlich nicht.

"Weil wir selbst touristisches Potenzial beim Thema ›Wohnmobilisten‹ sehen, können wir uns gut vorstellen, an verschiedenen Plätzen naturnahe und an ein bis zwei Orten größere Stellplätze zu schaffen", so Eisenlohr. Wichtig sei der Verwaltung hierbei ein attraktives Angebot, bei dem sich die Wohnmobilisten wohlfühlen. "Wir schauen uns derzeit mögliche Standorte an. Über die nötigen Mittel zur Umsetzung wird dann natürlich der Gemeinderat befinden."

Darüber hinaus würden sich immer wieder Privatpersonen an die Verwaltung wenden, "die auf ihren Grundstücken touristisch nutzbare Wohnmobilstellplätze verwirklichen möchten", so die Oberbürgermeisterin. "Diese Initiativen begrüßen wir und unterstützen sie nach Kräften; ab vier Stellplätzen gilt allerdings die Campingplatzverordnung, die für die Betreiber höhere Auflagen, für die Reisenden aber besseren Komfort bringt."