Die Architekten Patrick Braig (von links) und Sebastian Scheele überreichen Bürgermeister Michael Lehrer und Bauhofleiter Wolfgang Haberstroh den symbolischen Schlussstein der neuen Halle, da eine Grundsteinlegung nicht erfolgt war. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Dreifeld-Sporthalle wird feierlich eingeweiht / Projekt ist im Zeit- und Kostenrahmen geblieben

Von Lothar Herzog

Nach kaum eineinhalb Jahren Bauzeit ist die rund fünf Millionen Euro teure Dreifeld-Sporthalle am Donnerstag ihrer Bestimmung übergeben worden. Sie ist der finale Baustein eines dreistufigen Konzepts.

Aichhalden. In seiner Ansprache bedauerte Bürgermeister Michael Lehrer, dass wegen Corona nur eine begrenzte Anzahl von Gästen eingeladen werden konnte. Es sei ihm aber wichtig gewesen, die Anwohner der Stiegelackerstraße beim Festakt dabei zu haben. Sie hätten in den vergangenen Monaten einiges an Lärm, Dreck und Unannehmlichkeiten ertragen müssen.

Lehrer streifte zurück ins Jahr 2006, in dem sich Verwaltung und Gemeinderat mit der Sanierung der Josef-Merz-Halle beschäftigten mit dem Ziel, optimale Sport- und Trainingsmöglichkeiten sowie Raum für kulturelle Vereinsveranstaltungen zu schaffen. Herausgekommen sei ein dreistufiges Konzept mit Josef-Merz-Halle als Mehrzweckhalle, Lehrschwimmbecken und eine reine neue Sporthalle, erinnerte er. Die Wirtschaftskrise 2009 habe Letzteres in die Schublade verschwinden lassen.

Erst 2016 sei in einer Klausurtagung des Gemeinderats die Vision wieder aufgegriffen worden. Die Entscheidung des Rats, keine Zweifeld-, sondern eine Dreifeldhalle zu bauen, erweise sich jetzt genau richtig. In Zeiten von Corona werde deutlich mehr Fläche für den Sport- und Trainingsbetrieb benötigt. "Die neue Halle ist eines der wenigen öffentlichen Projekte, das im Kosten- und Zeitrahmen geblieben ist. Auch das gibt es noch", unterstrich Lehrer. Es könnten nun regionale und überregionale Wettkämpfe veranstaltet werden – das Kinderturnfest des Turngaus Schwarzwald etwa werde 2021 in Aichhalden ausgerichtet. Derzeit befinde sich der Belegungsplan in der Abstimmung. Es deute sich an, dass sich die Halle füllen werde.

Neben dem Lob an die Handwerksfirmen für die gute Arbeit hob der Bürgermeister das Engagement von Bauhofleiter Wolfgang Haberstroh hervor, der den Bau vom Aushub bis zum letzten Pinselstrich begleitet und viele Stunden unentgeltlich geleistet habe. Auch das Engagement der Familie Heizmann als Hallennachbarn, die die Handwerker verköstigt hätten, sei aller Ehren wert, dankte Lehrer mit einem Geschenk.

Projektleiter Patrick Braig von der Architektengruppe Riehle und Assoziierte sagte, mit der Sanierung der Josef-Merz-Halle 2007 sei der Grundstein für die jetzige Erweiterung um den Neubau einer Dreifeldhalle gelegt worden. Es habe Zeit gebraucht, um Ideen und Prozesse reifen zu lassen. Nach dem Spatenstich im Mai 2019 sei alles Schlag auf Schlag gegangen. Der schlichte "Betonwürfel" mit einfachen Fugen stärke den ganzen Komplex und stelle dennoch ein puristisches Schmuckkästchen dar. Das Spielfeld mit rotem Boden bilde mit der Prallwand, eingelegten Holzfugen und Tribünensitzplätzen ein rundes Materialensemble, so Braig.

Landtagsabgeordneter Stefan Teufel (CDU) sprach von einem "Meilenstein", mit dem die Gemeinde ihre Attraktivität steigere. Landtagskollege Daniel Karrais (FDP) meinte, die Gemeinde habe Glück, dass das "schön gewordene Bauwerk" schon fertig sei. Künftig werde die öffentliche Hand den Gürtel etwas enger schnallen müssen. Er wünsche sich, dass bald Leben in die neue Sportstätte einkehre, so Karrais. Landesbeamter Hermann Kopp überbrachte die Glückwünsche von Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Die Halle verdiene Wertschätzung und empfehle sich für große Sportereignisse. Kopp verglich das lange geplante Vorhaben mit einem Staffellauf, der erfolgreich zu Ende gebracht wurde.

Manfred Moosmann, Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Aichhalden, verband die Eröffnung mit einem "Jubeltag für die Vereine" der Gemeinde. Die Vision eines lang geplanten Projekts sei nun wahr geworden.