Sicht auf die Stadt Nischni Nowgorod an der Wolga, wo das Ehepaar drei Jahre gelebt hat. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Rose Ebding und Hans-Joachim Preuß berichten im Vortrag

Schramberg. In einer Reihe lädt das Stadtmuseum Schramberg interessante Zeitgenossen zu Gesprächen, Lesungen und Vorträgen ein. In diesem Jahr beginnt die Reihe mit einem Vortrag von Rose Ebding und Hans-Joachim Preuß, die am Freitag, 22. März, über "Drei Jahre an der Wolga" sprechen.

Die Reihe  "Zu Gast im Stadtmuseum Schramberg" begann im vergangenen Jahr mit einem Gespräch mit der aus Schramberg stammenden und heute in Zürich wohnenden Uhrmacherin Margot Facon-Lickl, die aus ihrer Kindheit und Jugend im Schwarzwald und über ihre Berufs- und Lebensjahre in den USA erzählte. Die ersten Gäste im aktuellen Jahr, Rose Ebding und Hans-Joachim Preuß, werden dagegen über Russland berichten, wo sie von 2014 bis 2017 in der Stadt Nischni Nowgorod gelebt haben.

Zahlreiche Bilder, Filme und Musik

Rose Ebding ist die Tochter des weltläufigen und sprachgewandten Bäckermeisters, Verkehrsamtsleiters und VHS-Dozenten Franz Baumann (1914 bis 1998), der im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion in Kriegsgefangenschaft geraten war und dort die Gelegenheit zum Lernen der Landessprache nutzte.

Nach dem Abitur im Jahr 1970 am Gymnasium Schramberg studierte Rose Ebding an der Universität Konstanz Anglistik und Slawistik. Sie erwarb Auslandserfahrung in den 1970er- und 1980er-Jahren in Jugoslawien und Großbritannien und unterrichtete von 1989 bis 2014 als Oberstudienrätin am Immanuel-Kant-Gymnasium in Leinfelden-Echterdingen.

Zum Ende ihrer Berufslaufbahn war sie von 2014 bis 2017 Landesprogrammlehrerin für das Fach Deutsch am "Gymnasium Nummer 1" in Nischni Nowgorod. Ihr Ehemann, der Ingenieur Hans-Joachim Preuß, hat sie bei diesem Auslandsaufenthalt begleitet.

Die Millionenstadt Nischni Nowgorod liegt 400 Kilometer östlich von Moskau und zählt zu den bedeutendsten politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentren Russlands. In ihrem Vortrag berichten die beiden Referenten über die Lehrtätigkeit, das Alltagsleben und von "purzelnden Vorurteilen".

Dabei gehen sie auf die Fragen ein, wie die Russen ihre Freizeit verbringen, wie es um die Meinungsfreiheit bestellt ist und wie sich die russisch-orthodoxe Kirche in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat. Zahlreiche Bilder, Filme und Musik sollen dabei einen "anderen" und emotionalen Blick auf das von Medien und Politik oft unverstandene Land ermöglichen.

Der Vortrag beginnt am Freitag, 22. März, um 19 Uhr im Foyer des Stadtmuseums Schramberg im Schloss. Der Eintritt ist frei. Die Referenten freuen sich über Spenden für ein deutsch-russisches Schulprojekt.