Christian Klumpp ist künftig in der H.A.U. zu finden, Fiona Dold und Tino Vischer wechseln ans Amtsgericht nach Oberndorf. Foto: Fritsche

Einrichtung in der Berneckstraße schließt für immer. Dold, Fischer und Knoll werden zu Pendlern.

Schramberg - Zum Jahresende schließt das Notariat Schramberg in der Berneckstraße für immer. Grund ist die Neuordnung des Notariatswesens im Land Baden-Württemberg.

Am 29. Dezember ist für die Notare Fiona Dold, Christian Klumpp, Andreas Knoll und Tino Vischer der letzte Tag im alten Büro. Nur noch bis dahin nimmt das Notariat Schramberg seine Aufgaben und Funktionen im Bereich notarielle Beurkundung, Betreuungsgericht und Nachlassgericht wahr. Denn zum 1. Januar 2018 werden die staatlichen Notariate in Württemberg aufgelöst. "Ziel der Reform ist die deutschlandweite Angleichung", erklärt Notar Vischer.

Notarielle Dienstleistungen gibt es dann ausschließlich bei freiberuflichen Notaren. Für den Bezirk des bisherigen Notariats Schramberg wird Christian Klumpp diese Aufgabe übernehmen. Ab 2. Januar hat er sein Büro im "Glaspalast" der H.A.U.

Relevant auch für die Unternehmen vor Ort, die zum Beispiel Gesellschafterverträge beurkunden lassen oder eine Handelsregisteranmeldung wollen. Auch Erbscheinanträge, Grundbucheinsichten und -abschriften sind bei ihm möglich.

Die Funktionen des Betreuungsgerichts (zum Beispiel Bestellung von Betreuern) und des Nachlassgerichts (Ermittlung von Erben, Testamentseröffnungen, Erbscheinerteilung oder Ausschlagung des Erbes) wandern an das Amtsgericht Oberndorf, neuer Arbeitsplatz der Notare Dold und Vischer, die als Schramberger zu Pendlern werden. Notar Knoll wechselt zum Amtsgericht Rottweil, er wohnt in Dunningen.

Auch mit den Amtstagen der Notare in Schiltach, Schenkenzell, Aichhalden und Hardt ist dann Schluss, es wird also weniger Dienstleistungen vor Ort für die Bürger geben. "Im Notfall, wenn es nicht anders geht, kommt der Notar aber immer noch ins Haus", versichert Klumpp. Er erinnert an die "Ablieferungsfrist von Testamenten, die nicht von Amtswegen bekannt sind". Denn das Nachlassgericht würde in Zukunft bei Todesfällen nicht mehr von sich aus tätig werden.

Den dreien, die im Januar zu den Amtsgerichten in Oberndorf und in Rottweil wechseln, wird durch die Gesetzesänderung die Beurkundungsfunktion als Teil ihrer Tätigkeit entzogen. In Zukunft werden sie Gerichtsbeschlüsse mit vorbereiten. "Ich gehe mit einer gespannten Erwartungshaltung, auch auf das neue Computerprogramm in Oberndorf, das mit dem bisherigen nicht kompatibel ist", bekennt Dold.

Die bisherigen Schramberger Notare wären gerne hier geblieben. Sie hätten als Team gut zusammengearbeitet. "Vor 31 Jahre habe ich hier mit der Schreibmaschine angefangen", erinnert sich Vischer etwas wehmütig.