Für langjährige Mitgliedschaft und Bienenzucht ehrt Vorsitzender Karl-Heinz Linder (von links) Lothar Herzog, Franz Schlecker, Thomas Faller und Josef Hock (sitzend). Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Imker ehren verdiente Mitglieder / Josef Hock nun seit 60 Jahren dabei / Experte referiert

Bei der Hauptversammlung des Bezirksimkervereins Schramberg (wir berichteten) hat Vorsitzender Karl-Heinz Linder sieben Imker für insgesamt 200 Jahre Mitgliedschaft und Bienenzucht geehrt.

Schramberg/Hardt (lh). Für jeweils 15 Jahre erhielten Konrad Ginter, Simon Mauch, Thomas Faller und Lothar Herzog die Ehrennadel in Bronze des Deutschen Imkerbunds (DIB). Seit 40 Jahren widmen sich Franz Schlecker und Martin Staiger dem Hobby der Bienenzucht und wurden mit der goldenen DIB-Ehrennadel gekrönt. Auf stolze 60-jährige Mitgliedschaft bringt es Josef Hock, der für diese Vereinstreue mit einem Geschenkkorb belohnt wurde. Allen Jubilaren wünschte der Imkerchef, dass sie weiterhin gesund bleiben, um sich noch lange mit den Bienen beschäftigen zu können.

Im Anschluss an die Versammlung referierte Imkermeister Bernd Möller aus Königsfeld-Buchenberg zum Thema Fluglochbeobachtung. "Solche altmodischen Methoden sollten wir uns wieder aneignen, auch wenn sie nicht mehr zeitgemäß erscheinen mögen", stimmte der Bienenexperte die interessierten Zuhörer auf seinen Vortrag ein. Die Beobachtung der Fluglöcher und des Geschehens an ihnen sei die hohe Kunst der Imkerei in früherer Zeit gewesen.

Die nur scheinbar romantische Imkerei in den Bienenkörben habe keinen Einblick in das Innenleben der Bienenstöcke gewährt, da das Wabenwerk fest eingebaut und ohne Zerstörung nicht zugänglich gewesen wäre. Trotzdem hätten die Bienenzüchter damals viele Erkenntnisse über ihre Bienen gehabt, kluge Entscheidungen getroffen und überaus erfolgreich geimkert.

Durch das Magazinimkern werde heute der Zugang zu jeder einzelnen Wabe ermöglicht. Schon ein kurzes Klopfen an die Beute in der Zeit der Überwinterung bedeute eine ungewohnte Störung, die immer mit der Lockerung der Wintertraube verbunden ist und mit einem Wärmeverlust einhergehe. An regelmäßige Störungen wie Straßenverkehr oder Flugzeuge hätten sich die Völker dagegen gewöhnt und würden dadurch nicht beeinträchtigt.

Jedes Öffnen eines Bienenkastens bedeute eine erhebliche Störung des Volks und sollte nur erfolgen, wenn es nicht anders gehe. Oftmals sei dies nicht wirklich erforderlich. Auch heute noch zeige ein Bienenvolk dem erfahrenen Imker am Flugloch sehr viel über seinen jeweiligen Zustand. "Ob es hungert oder Überfluss herrscht, eine Königin hat oder diese fehlt, es schwärmen will und vieles mehr. All dies kann am Verhalten der Bienen am Flugloch beobachtet werden", bekräftigte Möller.

Hierfür benötige der Imker neben einer Reihe von Tipps nur ein wenig Zeit, um in Ruhe dem Treiben einfach nur zuzusehen. Das tue den Bienen gut und auch dem Imker, schloss der Bienenexperte seinen Vortag unter reichlich Applaus