Super kostümiert und in bester Laune feierten die Besucher gestern beim Zunftball in der Kastellhalle Waldmössingen. Foto: Lothar Herzog

Viele Besucher in Kastellhalle. Alle Plätze besetzt. Vier Stunden Unterhaltung.

Schramberg-Waldmössingen - Ihr erster Besuch beim Zunftball hat sich für Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und den baldigen Ortsvorsteher Markus Falk gelohnt. Sie wissen jetzt eine ganze Menge über die Waldmössinger.

Das Duo, wie die Besucher in der voll besetzten Kastellhalle auch, musste allerdings viel Sitzfleisch mitbringen. Bis Hallensprecher Andreas Fus alle rund 90 Akteure zum großen Finale auf der Bühne versammeln ließ, standen die beiden Zeiger der Hallenuhr gemeinsam auf der Zwölf.

Das Verweilen hatte sich aber in jeder Hinsicht gelohnt. Den Machern war es hervorragend gelungen, ein unterhaltsames Programm auf die Beine zu stellen, bei dem nicht nur das Motto "Im Dschungel ist was los" glänzend inszeniert wurde, sondern auch zahlreiche junge Bühnenakteure mitwirkten.

Da ist zum einen der beneidende Luxus von drei Zunftballetts, die mit ihren Tänzen und Outfits allesamt für Begeisterung sorgten und ein echter Blickfang waren – zum anderen das so genannte "Jungvolk".

Passend zum Motto moderierten Mogli (Arne Wehrle) und Balu (Manuel Schneider) und das Trio Luise Balzer, Carina Schneider und Angelina Wolber plauderte im Dschungel-Vierräder sitzend jede Menge gedrehter Bolzen und Missgeschicke örtlicher Bürger aus. So bemerkte eine umgezogene Waldmössingerin erst dann, dass sie eine solche nicht mehr ist, als sie keine Unterlagen für die OB-Wahl erhielt.

Dem Trio zufolge sind es vor allem Einheimische, die den Blitzer in der Heimbachstraße finanzierten. Um Einbrecher von ihrem Tun abzuhalten, werden unglaubliche Ideen entwickelt. Da wird nachts mit der Taschenlampe in der Wohnung herumspaziert, um den Eindruck zu erwecken, da ist schon jemand am Werk.

Falls sich Markus Falk einmal für das Dschungelcamp anmelden möchte, hat er gute Karten. Die erste Prüfung beim Sauwadelessen hat er auf jeden Fall bestanden. Als Dschungel-Jäger hatte Gildemeister Michael Roth so manche obskure Geschichte aus dem Ort im Gepäck. Womit er wohl gar nicht gerechnet hatte: Die Oberbürgermeisterin versetzte ihm in schlagfertiger Manier einen kleinen Dämpfer über seine Schwertgosch: "Wenn Geschmacklosigkeit Kinder zeugen würde, wären sie schon mehrfacher Vater".

Fehlen durfte in einem Dschungel natürlich nicht der Tarzan (Stefan Bantle), der pro Jahr gleich zwei Bücher über seine dusselige Verwandtschaft schreiben könnte. Während die kleine Garde sich als Kobolde präsentierte, hatte sich das mittlere Zunftballett ins Kostüm von Schornsteinfegern gehüllt.

Stürmischen Beifall heimsten auch die Elfer-Frauen mit ihrem Tanz als Animal Flowers ein. Mitten aus dem Publikum kamen die Elferräte und gaben sprichwörtlich den Affen. Wie es sich gehörte, verteilten sie nach ihrem Jungle-Dance Bananen unters närrische Saalvolk.

Den Schlussakkord setzte die Zunftgarde, die sich als tanzende Amazonen Kriegerinnen Bestnoten verdiente. Die Tanzband "Alexandra und Mike" war wiederholt als Pausenfüller ins Programm eingebunden und hatte ihren großen Auftritt nach Programmende. Da stürmten die Tanzeifrigen die Bühne, während andere sich anschließend auf einen Drink in der Bar trafen.