Als engagierten Bürger kennt man Reichert in seiner Heimatstadt bis heute als Vorsitzenden der 1899 gegründeten Bürgervereinigung Freiamt Tös. Mit Freude und einer gewissen Hoffnung auf Mappus möglichen Einfluss zugunsten von Schramberg habe er erst vor kurzem erfahren, dass dessen Mutter aus Schramberg stamme und der Ministerpräsident folglich wie er seine Wurzeln in der Schwarzwaldstadt habe. Als Schulkamerad, so erwähnte Reichert beiläufig, sei er mit dem auch Mappus bestens bekannten früheren Landtagsabgeordneten und Ehrenbürger Hans-Jochem Steim und ebenso mit seinem Klassenkameraden Albert Esslinger-Kiefer, dem Herausgeber und Verleger der Pforzheimer Zeitung, befreundet.
Unmittelbar nach dem "merkwürdigen" Kreistagsbeschluss vom 28. Februar fragte Reichert in einem Leserbrief im Schwarzwälder Boten, wo dazu die Meinung von Stefan Mappus und die der Ministerin Stolz "zu dieser gesundheitspolitischen Kastration für die Große Kreisstadt" bleibe. Um die gestellten Fragen direkt an den Mann und die Frau zu bringen, habe er am 6. März sein Anliegen per E-mail an das Staatsministerium und an das Sozialministerium übermittelt, in der Hoffnung, dass die Sorgen von Bürgern in Stuttgart nicht einfach im Papierkorb landeten. Da er von dort bis dato tatsächlich nichts zum Thema gehört habe, entschloss sich Reichert, am Sonntag die Gelegenheit in Lauchringen beim Schopf zu packen.
Wie er in seinem Brief an Mappus weiterschrieb, müsse er annehmen, dass für sein Anliegen dann doch der Weg in den Papierkorb gewählt worden sei. Das ärgere ihn sehr. Im Stillen habe er ja damit gerechnet, dass er keine Antwort bekomme. Doch dürften sich Politiker dann nicht wundern, wenn der Wahlbürger verdrossen reagiere.
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