Das Publikum freut sich über die Aufführungen im Heimathaus. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Dem Heimathaus geht der Platz aus / Gäste aus St. Georgen / Erinnerungen an Kindheit

Für die Projektgruppe Heimathaus ist es eine Uraufführung gewesen: Erstmals hat im Obergeschoss, unter dem Dach, ein weihnachtlich-besinnliches Konzert stattgefunden.

Schramberg-Tennenbronn. Die Heimathausgruppe hatte dazu eingeladen, und es wurde zum Erfolg, der bestimmt noch lange nachwirken wird. Gleich zwei Nachmittagsveranstaltungen auf 40 reservierten Sitzplätzen wurden veranstaltet. Weit mehr als diese 80 Gäste hätten am Stubenmusiknachmittag teilhaben können, nur war dazu der erforderliche Platz nicht vorhanden.

Angereist war die Stubenmusik des Trachtenvereins St. Georgen unter der Leitung von Beate Weißer. Dazu kamen Robert und Luzia Hilser aus Tennenbronn, samt Gerlinde Moosmann, die sich mit dem Organisator des musikalisch bestimmten Nachmittags, Karlheinz Moosmann, dem vierstimmigen Gesang hingab.

Als weiterer Musikant wurde an der Steirischen Harmonika Manfred King angekündigt. Seit fünf Jahren spielt King das Instrument, welches in Harmonikakreisen immer mehr Liebhaber findet. Karlheinz Moosmann spielte am Klavier und Robert Hilser zudem die Gitarre.

Den musikalischen Auftakt gab die Stubenmusik. Von Beate Weißer erfuhren die Gäste, dass ein Unterlegnotenblatt unter den Zithersaiten quer dargestellt, "wie eine Fieberkurve im Krankenhaus aussieht". Bei der Stubenmusik spielte Michael Boch die Konzertzither, Silvia Grüneis und Beate Weißer spielen das Hackbrett, Grüneis auch die Gitarre, Marion Borho sorgt mit dem Kontrabass für die Seele der Musik, weiterhin spielt sie auch Gitarre und Karin Quitt spielt die Zither mit dem "Fieberkurven „Notenblatt". Für die Stubenmusik sind alpenländische und auch Allgäuer Stubenmusikstücke die meistgespielten Titel. Für das Publikum wird diese Stubenmusik zur Oase der Entspannung. Die Zither- und Hackbrettklänge, vermischt mit dem Bassspiel und der Gitarre, versetzen die Gäste in eine Welt der besinnlichen Stimmung.

Eine ganze Bratwurst

Mit Luzia Hilser und Ehemann Bob an der Gitarre, dazu Gabriele Moosmann und Karlheinz Moosmann, erlebten die Gäste erstmals vierstimmigen Gesang im Heimathaus. Moosmann begleitete am Klavier und Manfred King an der Steirischen Harmonika. "Es wird scho glei dumpa", ein aus Österreich stammendes Weihnachtslied, wurde zum musikalischen Erlebnis. Derart werden die gespannt zuhörenden Gäste viele Jahre zurückversetzt, als Singen an Heiligabend noch zum Lebensinhalt in den Familien gehörte. Mit "Heidschi Bumbeidschi" wurde zudem ein Schlaflied präsentiert. An der kleinen Trommel spielte mit Jakob ein Enkel von Karlheinz Moosmann den Takt zum "Trommelmann".

Mit einer Weihnachtsgeschichte aus der eigenen Familie wartet Karlheinz Moosmann auf, als er erzählte, wie er als Kind den Tag um den Heiligen Abend in seiner Familie erlebte. "Da gab es am Abend zum Nachtessen eine ganze Bratwurst mit Kartoffelsalat. Das Jahr über nur eine halbe Wurst." Doch es wurde im Hause Moosmann musiziert und das nicht nur am Heiligen Abend. Schließlich wurde das Publikum mit drei Weihnachtsliedern, "Alle Jahre wieder", "Süßer die Glocken nie klingen" und dem 200 Jahre alt gewordenen "Stille Nacht" zum Mitsingen eingeladen.