Kein schöner Anblick: Das verwahrloste ehemalige Berneckbad. Rechts vorne ein umgekippter Wohnwagen im Müll. Foto: Reutter

Stadt kauft Schandfleck im gleichnamigen Tal zum Abriss. Gelände nicht frei von Altlasten.

Schramberg - Das sichtlich verwahrloste frühere "Berneckbad" im gleichnamigen Tal soll endlich von der Bildfläche verschwinden. Die Stadt will das ehemalige Wohn- und Gastronomiegebäude kaufen und abreißen.

Laut Mitteilung der Stadtverwaltung zur bevorstehenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik werde der Kaufvertrag schon in Kürze beurkundet. Für den Abbruch des Gebäudes und dessen "Nebenanlagen" hat der Fachbereich Umwelt und Technik rund 105.000 Euro Aufwand veranschlagt. In dieser Summe ist die Herstellung einer provisorischen, geschotterten Stellplatzanlage für Personenwagen schon enthalten. Diese Lösung ergibt sich aus dem Auffüllen der ehemaligen Gebäudestandorte.

Die außerplanmäßigen Mittel können nach Auskunft der Verwaltung durch geringere Ausgaben beim Grunderwerb für das Immobilien-Management der Wirtschaftsförderung aufgefangen werden.

Das Hauptgebäude und der nördlich davon stehende Werkstatt- und Lagerschuppen sind in einem denkbar schlechten Zustand. Das frühere Gasthaus wurde im Lauf der Jahre mehrfach umgebaut und erweitert. Es hat eine eigene Frischwasserversorgung, dafür ist kein Kanalanschluss vorhanden. Die Abwässer wurden bisher in einer desolaten geschlossenen Grube gesammelt und über den rollenden Kanal entsorgt.

Mit dem Kauf der Ruine nimmt die Stadt allerdings auch gewisse Risiken und Mehraufwand bei der Entsorgung vorhandener "Altlasten" auf sich. Auf dem Gelände und in den zu beseitigenden Gebäuden liegt vielerlei belastetes und nicht verwertbares Zeug herum. Neben Bauschutt und anderem Abbruchmaterial finden sich Gegenstände und Bauteile in allen Dimensionen, die nach Erkenntnissen des Bauamts unter Einhaltung der geltenden Richtlinien und Rechtsvorschriften ordentlich zu entsorgen sind.

Zu den Hinterlassenschaften gehören ein alter Heizöl-Erdtank, ein Wohnwagen, Stahl- und Kunststoff-Öltanks, Elektro- und Metallschrott, Müll, Stahl- und Holzbauteile sowie Unrat aller Art.

Vor dem Abriss des Gebäudes im Bernecktal will die Stadt außerdem einen Sachverständigen für eine Fledermausbegehung engagieren, um im Bedarfsfall entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.