Sotomayor, Tay Del Rio und Soni Hernandez sowie ein Vertreter des Leichtathletik-Verbands. Der Wettbewerb stieß dieses Jahr auf große Resonanz (linkes Bild, unten). Die mittlerweile 16-jährige Jenay Keon (rechtes Bild unten, rechts) wurde 2011 bei eben dieser Veranstaltung entdeckt. Foto: privat

Roland Duffner berichtet von seiner jüngsten Kubareise. Private Sportveranstaltung findet große Anerkennung.

Schramberg/Havanna - Vor zwei Wochen ist der Schramberger Roland Duffner wieder von einer seiner Kubareisen zurück gekehrt. Dieses Mal wurde ihm dort eine ganz besondere Ehre zuteil, wie er berichtet.

Mit einem Urlaubsaufenthalt vor neun Jahren begann Duffners Liebe zu Kuba. Mittlerweile besucht er das Land mehrmals im Jahr und pflegt dort viele Kontakte. Unter anderem zu Louis Pinillo, Hochsprungtrainer in Kuba, dessen Frau Soni Hernandez und dem Weltrekordhalter im Hochsprung, Javier Sotomayor. Und mit diesen Drei verbindet ihn mehr als nur eine gute Freundschaft.

Rückblick auf das Jahr 2011: Gemeinsam mit seinen kubanischen "Sports"-Freunden ruft Duffner einen Hochsprungwettbewerb für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren ins Leben. Die Suche nach neuen Nachwuchstalenten, für die Trainer Pinillo sonst durch das ganze Land tingeln muss, wird so auf einen Ort konzentriert. Prompt wird bei diesem Wettbewerb mit der 14-jährigen Jenay Keon ein mit 1,80 Meter Körpergröße nicht nur äußerlich ziemlich großes Nachwuchstalent entdeckt. Keon trainiert heute im Landeskader.

Nun, zwei Jahre später, hat der Wettbewerb mit dem Namen "In Erinnerung an Jose Godoy" – Trainer von Sotomayor – mächtig an Popularität gewonnen.

Roland Duffner wird große Ehre zuteil

Schon im Vorfeld der Veranstaltung sei die Resonanz sehr groß gewesen, berichtet Duffner nach seiner Rückkehr. So habe beispielsweise das kubanische Fernsehen über die anstehende Veranstaltung berichtet und mehrmals einen 20-minütigen Werbefilm gesendet, in dem auch Duffners Name fiel. Im staatlichen Fernsehen erwähnt zu werden sei im sozialistischen Kuba für Ausländer wie ihn keinesfalls alltäglich, betont der Schramberger.

Auch beim Wettbewerb selbst habe ein Team von kubanischen und ausländischen Reportern vor Ort berichtet. Zudem fanden die Wettkämpfe erstmals im großen Stadion in Havanna statt. Die wohl größte Ehre, so Duffner, sei ihm aber vom kubanischen Leichtathletik-Verband zuteil geworden. So habe man ihm bei einem Meeting mitgeteilt, dass sein Wettbewerb nun offiziell in den Veranstaltungskalender des Verbands aufgenommen wird. "Das ist soviel ich weiß das erste Mal, dass ein Ausländer als Mitorganisator bei einer Sportveranstaltung der Leichtathletik in Kuba mitfungieren darf", sagt er.

Vielleicht war es die Entdeckung der talentierten Jenay Keon, die dem Verband den Anstoß zu diesem Schritt gab? Duffner kann nur mutmaßen, ist trotzdem ziemlich geehrt – und will Kuba schon bald wieder besuchen, wie er schmunzelnd verrät.