Das Interesse an der neuen Ausstellung im Tennenbronner Heimathaus ist groß. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Sonderschau im Heimathaus beschäftigt sich mit dem Auerwild in Tennenbronn

Derzeit steckt der Stadtteil Tennenbronn ganz im Auerhahn-Fieber. Erst der Vortrag über die Auerhahnjagd, dann die Eröffnung des Auerhahnwegs und am Sonntag dann der Beginn einer Sonderausstellung im Heimathaus rund um das Auerwild.

Schramberg-Tennenbronn. Wie Robert Hermann vor zahlreichen Besuchern erläuterte, widme sich die Heimathaus-Projektgruppe deshalb diesem Thema so intensiv, weil die Auerhahnjagd ein Teil der Tennenbronner Geschichte sei und sich diese Ausstellung zur Eröffnung des Auerhahnwegs anbiete. Den Initiatoren, Umsetzern und Ideengeber des offenen und abwechslungsreichen Wanderwegs sei ein großes Kompliment zu machen. Er habe schon von mehreren Seiten gehört, dass ein solcher Weg schon lange nach Tennenbronn gehöre.

Überraschend sei es für ihn gewesen, wie groß das Interesse jüngere Leute für den Vortrag von Martin Grießhaber über die Auerhahnjagd im Pfarrsaal gewesen sei. So könne die Bedeutung des Auerwilds bewahrt werden, auch wenn man es nicht mehr sehe, betonte Robert Hermann.

Ortsvorsteher Lutz Strobel sprach von einer Premiumwoche, die Tennenbronn jüngst erlebe. Er staune darüber, was zu dem Thema alles auf die Beine gestellt worden sei. Dies verdiene allerhöchsten Respekt. Es sei wertvoll, solche geschichtsträchtigen Ereignisse jüngeren Generationen nahezubringen. Er freue sich bereits jetzt auf den Vortrag "Unser kostbares Wasser" Ende September, sagte der Ortsvorsteher.

Grießhaber betonte, von Anfang an sei es der Projektgruppe wichtig gewesen, keine politische Sache, sondern ein Bürgerprojekt daraus zu machen. Die anfallende Arbeit sei geschickt auf mehrere Schultern verteilt worden und habe gut funktioniert. Er müsse die ganze Gruppe und den Schwarzwaldverein hervorheben.

Seit drei Jahren beschäftige man sich mit dem Thema Auerwild. In dieser Zeit sei so viel Material zusammengetragen worden, dass er damit ein Büchlein gefüllt habe, wovon alle lange etwas hätten. Die Ausstellung sei in mehrere Bereiche mit Auerhahn und Auerhuhn, Auerhahnjagd, Balzplätze, Schlafplätze, Jagdverpachtung und Kaiserjagd gegliedert.

Leihgabe eines ausgestopften Exemplars wertet Ausstellung auf

Die Leihgabe eines ausgestopften Auerhahns, der in echt bis zu fünf Kilogramm schwer werden könne, vom Gasthaus Deutscher Jäger auf dem Windkapf werte die Ausstellung auf. Die Tennenbronner Künstlerin Evelina Iacubino habe einige Bilder vom Auerhahn für die Ausstellung gefertigt. Eine Gegenüberstellung zeige, wie naturnah sie gemalt habe.

Eine Karte mit den Balzplätzen verdeutliche, dass Tennenbronn einst ein Zentrum des Auerwilds gewesen sei. In dieser Zeit hätten oft Jagdgäste im nahegelegenen Remsbachhof übernachtet. Eigens für sie sei ein Balkon angebaut worden.

Der Rückgang des Auerwilds sei in erster Linie auf den Verlust von geeignetem Lebensraum zurückzuführen. Dies habe nicht nur zu einem Rückgang des Bestands geführt, sondern isolierte die Lebensräume voneinander, weshalb es jetzt viele kleine zersplitterte Lebensrauminseln gebe. Diese Fragmentierung der Vorkommensgebiete sei eines der Hauptprobleme, mit dem das Auerwild zu kämpfen habe, wusste Grießhaber, der den Besuchern noch viel zu erzählen hatte. Zwischendurch wurde mit einem Glas Sekt auf die gelungene Sonderausstellung angestoßen, die an den Sonntagen, 15. und 22. April, sowie am Sonntag, 6. Mai, jeweils von 14 Uhr bis 17 Uhr kostenfrei besucht werden kann.