Theo Lehmann und Kim Ebinger (LEV) vor dem Kindergarten des Schäfers. Foto: Ziechaus

Antworten auf die großen "W": Info-Veranstaltung am Donnerstag, 1. Februar.

Schramberg/Aichhalden - Wollen wir Wald und Wolf oder Wiesen und Weiden? Die Antworten auf die großen "W" können über das Aussehen der Kulturlandschaft im Schwarzwald entscheiden.

Mit einer fundierten Information wollen Landschaftsentwicklungsverband (LEV) und Landesschafzuchtverband Grundlagen schaffen, mit denen jeder seine Antwort finden kann. Offene Landschaften mit dem Wechsel von Wald und Wiesen sind nur mit einer Bewirtschaftung dauerhaft zu erhalten.

Allenfalls Jungvieh verbringt den Sommer auf der grünen Wiese

Durch die jahrzehntelange EU-Agrarpolitik "Wachsen oder Weichen" haben schon zu viele kleinere Höfe ihre Stalltüren dicht gemacht und ihr Vieh abgeschafft. In den großen Laufställen bleiben Milchkühe meist unter Dach, vertreten sich die Füße höchstens noch in einem befestigten Laufhof. Mit dem Betrieb von Melkrobotern, die rund um die Uhr melken, werden nur noch die Wiesen um den Stall beweidet. Allenfalls Jungvieh verbringt den Sommer auf der grünen Wiese, dazu die Mutterkuhherden mit Kälbern.

Die Rinderherden werden meist nur mit ein oder zwei Strom führenden Litzen sicher auf ihrer Weide gehalten, die so aber keinen Schutz bieten gegen räuberische Eindringlinge.

"Wild, Schafe und Ziegen, und dann werden Kälber zur Beute", befürchtet Schäfer Theo Lehmann, der täglich bis zu sieben Schafherden an den steilen Hängen rund um Schramberg betreut. Er wird bei der Informationsveranstaltung über seine Erfahrungen mit verschiedenen Schutznetzen für Schafherden berichten. Er brauchte für seine Schafhaltung mindestens 14 gut ausgebildete und damit sehr teure Herdenschutzhunde und eine Bevölkerung, die sich nicht durch das Gebell dieser Hunde um den Schlaf gebracht fühlt.

Über Anpassungsprobleme mit den Schutzhunden wird der Schäfer Herbert Schaible berichten. Die Ergebnisse des zweijährigen Projekts fasst Anette Wohlfarth vom Landesschafzuchtverband zusammen, und Micha Herdtfelder von der forstlichen Versuchsanstalt Freiburg wird Biologie und Verhalten von Luchs und Wolf beleuchten.

Bei der für alle Interessierten offenen Veranstaltung am Donnerstag, 1. Februar, 20 Uhr, in der Josef-Merz-Halle in Aichhalden, wird Bürgermeister Michael Lehrer die Diskussion moderieren und die Landfrauen werden bewirten.

Info: Weidetierhaltung und Wolf

Der Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg und der Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald laden die zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung "Weidetierhaltung und Wolf – geht das?" ein. Gemeinsam mit Schäfern sowie Vertretern von Landwirtschaft, Jagd, Naturschutz und Tourismus soll über die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Landschaftserhalt, Tourismus- und Freizeitwirtschaft gesprochen und diskutiert werden. Michael Lehrer, Bürgermeister der Gemeinde Aichhalden, wird moderieren.

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 1. Februar, in der Josef-Merz-Halle in Aichhalden statt. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Veranstaltung ist kostenlos.