Die Sanierungsarbeiten in der Winzelner Straße in Waldmössingen sind im vollem Gange. An der Einmündung in die Bachstraße werden vom Schleichverkehr zu oft die Verbotsschilder missachtet, und es wird sogar auf dem Gehweg gefahren. Foto: Herzog

Ausbau der Winzelner Straße läuft. Jetzt Klagen aus der Bachstraße: Umleitungsverkehr funktioniert nicht.

Schramberg-Waldmössingen - Viele Jahre mussten die Anwohner der Winzelner Straße warten, dass die Rüttelpiste saniert wird. Seit gut einer Woche wurde endlich damit begonnen, jetzt beschweren sich die Anlieger der Bachstraße.

In der Bürgerfragestunde im Ortschaft nutzte Elmar Haas die Gelegenheit, seinem Ärger Luft zu machen. "So kann es mit der Umleitung durch das neue Wohnbaugebiet Holderstauden-Seele und die Bachstraße nicht weitergehen. Wir können die Kinder nicht mehr auf dem Gehweg in die Schule laufen lassen, weil dieser im Begegnungsverkehr, insbesondere bei Lastkraftwagen, befahren wird. Auch die Begrenzung auf 30 Stundenkilometer wird oft nicht eingehalten", empörte sich Haas.

Die Situation, so Ortsvorsteherin Claudia Schmid, sei der Verwaltung bekannt. Die Autofahrer würden sich vom Verkehrsschild "Durchfahrt verboten" nicht abhalten lassen und missbrauchten den Zusatz "Anlieger frei". Das Einhalten des Verbots könne nur über den Geldbeutel durchgesetzt werden. Die Polizei habe auch schon kontrolliert, allerdings mit mäßigem Erfolg. Wenn jemand behaupte, er habe sich nach einem Bauplatz umgesehen, gelte er schon als Anlieger. Eine Möglichkeit wären Geschwindigkeitsmessungen. Wer einmal bezahlt habe, überlege es sich künftig, schneller zu fahren, mutmaßte Schmid.

Ortschaftsrat Jürgen Kaupp bemängelte das Fehlen eines Schildes "Durchfahrt verboten" an der Einmündung von der Heimbachstraße in die Bachstraße. Auch sollte diese Umleitungsstrecke auf 3,5 Tonnen begrenzt werden, dann seien zumindest die großen LKW weg.

Bei der Firma Schneider sei die Straße nicht befestigt und werde sonst kaputt gefahren. Die Gemeinde müsse alles in ihrer Macht stehende tun, damit sie sich nichts vorwerfen lassen brauche, unterstrich Kaupp. Schmid sagte das Aufstellen von weiteren Schildern zu. Außerdem werde sie sich für eine stärkere Kontrolle der Polizei einsetzen. Damit gab sich Haas nicht zufrieden. Er bestand darauf, den Gehweg in der Bachstraße so abzusperren, dass Fahrzeuge im Begegnungsverkehr nicht auf diesen ausweichen könnten. Rat Thomas Notheis plädierte für eine Vollsperrung von Winzeln her, um wenigstens diesen Verkehrsfluss wegzubekommen.

Das gehe nicht, weil die Schulbusse durch müssten, klärte die Ortsvorsteherin auf. Die Hoffnung von Oberbürgermeister Thomas Herzog, mit der Umsetzung der angesprochenen Maßnahmen eine Besserung zu erzielen, scheint sich nicht zu erfüllen. Denn wie eine Anliegerin der Bachstraße dieser Zeitung gestern verriet, habe sich dadurch nichts geändert. "Es kommen sehr viele Fahrzeuge, auch große Lkw, mit Freudenstädter Kennzeichen hier durch. In Winzeln ist auf dem Hinweisschild Schramberg zwar durchgestrichen, eine Umleitung aber nicht ausgeschildert. Wenn die Straße nach Waldmössingen nicht voll gesperrt und die Busse umgeleitet werden, wird’s nicht besser", so die Anwohnerin.