Finanzen: Binnen eines Jahrs hat Schopfloch voraussichtlich fünf Millionen Euro weniger auf der hohen Kante

Schopfloch (ade). Den Rechnungsabschluss 2019 legte Kämmerer Heiko Meixner in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Ordentlichen Erträgen von 8,55 Millionen Euro stehen in der Ergebnisrechnung ordentliche Aufwendungen in Höhe von 8,68 Millionen Euro gegenüber. Das ordentliche Ergebnis von minus 131 485 Euro wurde durch außerordentliche Erträge über 141 844 Euro aus Grundstücksverkäufen und außerordentliche Aufwendungen von 2378 Euro ausgeglichen, was zum Gesamtergebnis von 7981 Euro führt. Der Gemeinderat nahm das Ergebnis der Jahresrechnung wie vorgelegt zur Kenntnis.

Laut Meixner hatte sich das Steueraufkommen im Vorjahr positiv entwickelt, wenn auch nicht mehr so wie 2018. Insgesamt gingen 6,19 Millionen Euro an Steuereinnahmen ein. Größter Posten war die Gewerbesteuer mit 3,72 Millionen Euro (nach knapp 5,5 Millionen Euro im Jahr zuvor), gefolgt von der Einkommensteuer mit 1,62 Millionen Euro sowie Verwaltungs- und Benutzungsgebühren mit 824 050 Euro. Bei den Festgeldzinsen liegt die Gemeinde im Minus und muss quasi Strafzinsen bezahlen.

Die Einwohnerzahl blieb mit 2589 zum Stichtag am 30. Juni 2019 annähernd konstant. Durch die guten Einnahmen der Vorjahre stiegen die Abgaben an Land und Kreis auf fast 3,5 Millionen Euro (2018: rund 2,6 Millionen Euro). Zusammen mit der Gewerbesteuerumlage von 501 274 Euro waren fast vier Millionen Euro an FAG-Umlagen abzuführen – 2018 waren es noch 3,7 Millionen Euro. Die Umlage für den Gemeindeverwaltungsverband war mit 91 602 Euro günstiger als im Vorjahr (108 214 Euro). Im Gemeindewald gab es mit 6237 Euro (Vorjahr: 11 331 Euro) erneut ein Minus.

Wichtigste Ausgaben im Verwaltungshaushalt waren der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 794 336 Euro und die Personalausgaben mit 1,06 Millionen Euro.

Klaassen: manche Vorhaben überdenken

Die aufgeführten Zahlen müssten noch aus dem Blick vor Corona gesehen werden, betonte Bürgermeister Klaas Klaassen. Die aktuelle Finanzlage sehe nämlich weniger entspannt aus.

Zur derzeitigen Situation berichtete Heiko Meixner, dass Schopfloch zum 1. Januar noch 9,36 Millionen Euro auf der hohen Kante hatte. Bis zum Tag vor der Sitzung seinen die Reserven auf 5,78 Millionen Euro geschmolzen. Voraussichtlich werde man am Jahresende noch vier Millionen Euro auf der hohen Kante haben, blickte Meixner voraus. Dazu komme, dass von diesen vier Millionen zwei als Bürgschaft für die Nahwärme wegfielen. Der Staat habe Unterstützung für die Gemeinden zugesagt – wie hoch diese letztlich sei, sei aber noch nicht klar.

Bürgermeister Klaassen wies schon einmal darauf hin, dass diese Entwicklung auch Auswirkungen auf die Haushaltsplanung für das kommende Jahr haben werde. Themen wie die Baugebiete Laiber Süd in Schopfloch oder das Gillteich in Unteriflingen würden abgearbeitet. Doch gebe es auch Vorhaben, über die man noch einmal nachdenken müsse.