Karl Killinger (rechts) neben einem von ihm sanierten Grenzstock auf der Markungsgrenze zwischen Ober- und Unteriflingen zusammen mit Bürgermeister Klaas Klaassen. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Historische Grenzstöcke bei Schopfloch saniert

Seit mehr als 200 Jahren sind sie im ganzen Bundesland zu finden: Die schwarz-rot-gestreiften Grenzstöcke. Heute sind viele der kleinen Denkmale in schlechtem Zustand. Nun wurden elf davon auf Schopflocher, Ober- und Unteriflinger Markung saniert.

Schopfloch. Durch einen königlichen Erlass im Jahr 1816 wurden schwarz-rot-gestreifte Grenzstöcke, Wegweiser und Ortstafeln im ganzen Land Württemberg aufgestellt. Auch auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Schopfloch wurde damit begonnen, diese Anordnung umzusetzen. Die Ausführung ließ jedoch offenbar auf sich warten.

Denn erst in der Gemeindepflegerechnung Unteriflingen aus dem Jahr 1843 findet sich ein Beleg, dass ein Dietersweiler Maurermeister zwei neue Ortstafelstöcke für Unteriflingen gefertigt habe. Einer davon steht heute noch gegenüber der ehemaligen Felsenburg.

Auch in Oberiflingen und Schopfloch veranlassten die damals noch selbstständigen Gemeinden die Aufstellung von solchen Grenzstöcken, die zum Teil auch heute noch die Vorbeikommenden erfreuen.

So kann man in der Glattener Straße einen Grenzstock bewundern, der genaue Auskunft über den Gemeindenamen und die Amtszugehörigkeit gibt. Auch ist aufgeführt zu welchem Regiment, Bataillon und Kompanie die Wehrfähigen von Schopfloch zur damaligen Zeit gehörten. 1979 hatte die Denkmalbehörde die Bürgermeisterämter auf den teilweise schlechten Zustand dieser Kleindenkmale im Landkreis Freudenstadt hingewiesen und auf Abhilfe gedrängt.

Maler Karl Killinger aus Oberiflingen trägt neue Farbe auf

Dank der Bemühungen der damaligen Landräte Gerhard Mauer, Freudenstadt, und Siegfried Steuer, Biberach, der seinerzeit auch Vorsitzender der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) dem damaliger Hauptaktionär der Energieversorgung Schwaben (EVS) war, wurde die Finanzierung aus Kulturfördermitteln der OEW ermöglicht. In diesem Zuge wurden schadhafte oder fehlende Tafeln durch neue aus Aluminiumguss ersetzt.

Diese Zeitzeugen aus Stein erlauben uns heute noch einen Einblick in die örtlichen Verhältnisse von vor zweihundert Jahren. Noch gibt es im Kreisgebiet einige schöne Exemplare, die nicht mit Grenzsteinen verwechselt werden dürfen. In freier Feldflur markieren sie Gemarkungsgrenzen.

Die neuerliche Sanierung der elf Grenzstöcke auf Schopflocher, Ober- und Unteriflinger Markung war bereits vor längerer Zeit dringlich geworden. Deshalb hatte die Gemeinde beim sich im Ruhestand befindlichen Maler Karl Killinger aus Oberiflingen nachgefragt, ob dieser bereit wäre, die Grenzstöcke in neuem Glanz erscheinen zu lassen.

Die gelungenen Ergebnisse seiner mühevollen Arbeit können an verschiedenen Stellen an den Markungsgrenzen und in den Ortslagen der Gemeinde Schopfloch bewundert werden.

Der Schopflocher Bürgermeister Klaas Klaassen machte sich jüngst selbst ein Bild von dem Ergebnis der Sanierungen und er war von der Arbeit des Malers überzeugt. Er wünscht sich, "dass auch künftige Generationen diese wertvollen Kleindenkmale wertschätzen und weiterhin pflegen."