Hauptversammlung einmal anders: Die Bauernkapelle Böffingen tagte im Freien neben dem Vereinsheim. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Bauernkapelle tagt draußen / Proben wohl mindestens bis Oktober nicht möglich

Corona-Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Bei sommerlichen Temperaturen hielt die Bauernkapelle Böffingen mit Trachtengruppe ihre Hauptversammlung im Freien neben dem Vereinsheim ab – und musste auf Live-Musik verzichten.

Glatten-Böffingen. Nachdem die Versammlung im März wegen der Corona-Pandemie hatte abgesagt werden müssen, nutzte der Verein jetzt Lockerungen und veranstaltete das Treffen unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften und des Abstandsgebots draußen. Eigentlich gibt es traditionell zum Auftakt Live-Musik – dieses Jahr war das jedoch nicht möglich, so kamen die Klänge vom Band.

Mit Christa Nübel, Ute Lutz und Andreas Buckenberger stehen drei Vorsitzende an der Spitze des Vereins. Jährlich steht einer der drei zur Wahl an. Diesmal wurde Christa Nübel, die auch Ehrenvorsitzende des Vereins ist, nach zwei Jahren wiedergewählt. Zudem wurden Kassiererin Martina Bross, Jugendleiter Musik Markus Kübler und Beisitzer Jan Hofmann bestätigt. Neu als Beisitzer in den Ausschuss kam Joachim Schmid. Die Kasse wird weiterhin von Volker Weil und Günther Dettmann geprüft.

Zahl der Mitglieder bleibt konstant

Ko-Vorsitzender Andreas Buckenberger erinnerte in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr an Veranstaltungen wie das Gartenfest, die Kirbe, das Probenwochenende im Vereinsheim und das Jahreskonzert in der Halle in Oberiflingen.

Schriftführer Simon Hauser verkündete eine konstante Mitgliederzahl von 131 fördernden und drei Ehrenmitgliedern. Dazu kommen 61 aktive Mitglieder, von denen 14 unter 18 Jahre alt sind. Im Detail listete Hauser die Aktivitäten 2019 auf, darunter auch Auftritte bei anderen Vereinen oder im Kurhaus in Freudenstadt. Insgesamt kamen 30 Termine, sechs Ständchen und vier Ausschusssitzungen zusammen.

Ein Plus bei den Finanzen vermeldete Kassiererin Martin Bross. Die Kassenprüfer Volker Weil und Günther Dettmann bescheinigten ihr eine korrekte und ordnungsgemäße Kassenführung.

Für die Leiterin der Trachtengruppe, Birgit Zinser, verlas Vorsitzende Ute Lutz deren Bericht. Unter anderem war die Trachtengruppe bei den Terminen im Kurhaus dabei und unterstützte bei Bewirtungseinsätzen. Samira Lange berichtete über Aktivitäten für die Jugend. Das Angebot des Vereins im Kinderferienprogramm der Gemeinde komme stets gut an.

Hans-Dieter Oesterle als Vertreter der Vereinsgemeinschaft führte die Entlastung des Vorstands herbei.

"Wir waren letztes Jahr gut unterwegs – musikalisch wie auch kameradschaftlich", sagte Dirigent Michael Käufer und erinnerte auch an das Jahreskonzert. Die Musiker hätten einen guten Lauf gehabt, der leider durch das Coronavirus unterbrochen werde. Proben könnten noch keine stattfinden, so Käufer – oder wären nur möglich, "wenn man eine Halle von Böffingen bis Neuneck hätte". Nicht mal eine Registerprobe sei bei der Größe des Vereinsheims derzeit denkbar. Der Dirigent geht nach Informationen des Blasmusikverbands davon aus, dass vor Oktober keine Proben im herkömmlichen Sinn möglich sind – "jedenfalls nicht für Vereine in unserer Größe".

Christa Nübel informierte, dass der Ausschuss Änderungen hinsichtlich der Ständchen zu Geburtstagen fördernder Mitglieder beschlossen habe. Diese werden künftig erst ab dem 75. Geburtstag (bisher ab dem 70.) gespielt.

Ob das Jahreskonzert oder das im März abgesagte Kirchenkonzert noch stattfinden, könne man nicht sagen, so Ko-Vorsitzende Ute Lutz in ihrem abschließenden Ausblick auf das Jahr: "Alles steht noch in den Sternen." Auch bei der Trachtengruppe könnten noch keine Proben stattfinden. Zu ihrem 70-jährigen Bestehen in diesem Jahr hatte die Bauernkapelle einige Veranstaltungen geplant, die abgesagt werden mussten. Die Veranstaltungen zum Jubiläum sollen laut Ute Lutz wenn möglich im kommenden Jahr nachgeholt werden.

(ade). Den Antrag von Vorsitzender Christa Nübel, Birgit Zinser und Kurt Reich zu Ehrenmitgliedern zu ernennen, befürwortete die Versammlung einstimmig. Beide waren nicht anwesend. Sie sollen ihre Urkunden später in würdigem Rahmen erhalten.

  Birgit Zinser wirkt seit 46 Jahren aktiv in der Trachtengruppe mit, seit 1989 ist sie Jugendleiterin und seit 1995 Leiterin der Trachtengruppe. Seitdem ist sie auch Mitglied in Vorstand und Ausschuss. Zudem ist Zinser verantwortlich für alles rund um die Trachten. Bei Veranstaltungen im Vereinsheim habe sie mit ihrem Team die Küche zuverlässig im Griff, lobte Nübel. Ohne viel Worte zu machen, könne man sich darauf verlassen, dass es laufe, wenn Zinser verantwortlich sei.

  Kurt Reich, so Nübel, engagiere sich seit Beginn seiner 40-jährigen aktiven Tätigkeit in der Bauernkapelle stark für die musikalische Ausbildung und habe die erforderlichen Kurse zum Jugendausbilder absolviert. Reich war sechs Jahre Kassierer, acht Jahre Vorsitzender und 13 Jahre Beisitzer des Vereins. Er habe frühzeitig die Initiative ergriffen und in Verhandlungen mit der Gemeinde die Grundlage für den Umbau des Farrenstalls zum Vereinsheim gelegt. Mit vielen guten Ideen und immenser Tatkraft bei Arbeitseinsätzen sei er immer vorangegangen. Dank Reichs Kontakten sei der Verein 1993 beim Oktoberfest in Moskau dabei gewesen, so Nübel.