Julian Schmitz Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Über Kooperation von Ferienland und Hochschwarzwald Tourismus GmbH diskutiert / Neuorganisation der Gremien

Schonach. In der Hauptversammlung des Tourismusvereins Ferienland Schwarzwald im Haus des Gastes in Schonach war die Diskussion über eine Kooperation des Ferienlands mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) Thema.

Ausführliche Diskussion am 7. Juni geplant

Der Ferienland-Vorsitzende, Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner, wies darauf hin, dass man Fragen aus den Reihen der Mitglieder sammeln und diese in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Juni, voraussichtlich in Furtwangen, näher behandeln wolle. Dort sollte auch der Geschäftsführer der HTG und möglichst auch der Vorsitzende des Vermietervereins anwesend sein. Der Geschäftsführer hatte es aufgrund von Terminschwierigkeiten diesmal nicht einrichten können, wie Herdner informierte.

Auslöser der Änderungen ist, so Herdner, die Tatsache, dass der Geschäftsführer der Ferienland GmbH, Julian Schmitz, seinen Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängerte (wir berichteten). Das stieß die grundsätzliche Frage nach der Zukunft des Ferienlands an. Man kam zu zwei Möglichkeiten, zum einen die Kooperation mit der HTG oder als zweite Lösung das Ferienland 2.0.

Herdner erläuterte die Möglichkeit Kooperation. Man sei hier schon mit der HTG in Kontakt getreten, dort zeigte man generell Interesse an einer Kooperation, diskutierte dann die Bedienungen und Konditionen.

Herdner erläuterte die Kosten für die Vermieter, die im Gastgeberverzeichnis auftauchen wollen. Ein Thema sei die Konuskarte, im Verbund der HTG gibt es die Hochschwarzwaldkarte, die kostet fünf Euro je Gast und Nacht extra. Dabei wäre zu klären, inwieweit die kostenlose Konuskarte des Ferienlands weiterhin angeboten werden könne. Diese sei vor allem ein Argument für die Vermieter. Zu klären wäre auch, welche Angebote die Konus- oder die Hochschwarzwald-Karte enthalten werde.

Zuhörer sehen noch einige Fragen offen

Hierzu gab es den aus Reihen der Mitglieder einige Fragen. Eine hob auf Vor- und Nachteile ab. Herdner erklärte, dass man etliche Vorteile habe: eine größere Vermarktungsplattform, durch die Namensgebung Hochschwarzwald einen besseren Bezug zur Region. Für die Kommunen des Ferienlands wären die Kosten wohl gleich. Ein großer Nachteil sei sicherlich, dass die Kommunen, anders als heute im Ferienland, keinen direkten Einfluss mehr auf die Tourismus AG nehmen könnten.

Eine Besucherin aus St. Georgen warf dem Ferienland-Vorstand vor, die Kooperation sei ja schon ausgemachte Sache, was sie nicht verstehen konnte. Warum wolle man das Ferienland – ein Ergebnis jahrelanger intensiver Arbeit – nun einfach als Marke verkaufen? Herdner verwies darauf, dass eine Entscheidung nicht getroffen worden sei, man wolle nur ausloten, wohin die Reise gehen könnte.

Bei weiteren Wortmeldungen ging es um den schwindenden Einfluss der Kommunen, die Frage was aus den Ferienlands-Mitgliedern wird und um konkrete Zahlen. Herdner wies nochmals darauf hin, dass man noch keine Entscheidung getroffen habe – man habe auch eine zweite Variante im Ärmel – das Ferienland 2.0. Diese stellte Ferienland-Geschäftsführervor.

Man müsse jetzt Änderungen in Angriff nehmen, so Julian Schmitz. Insgesamt habe das Ferienland gute Arbeit geleistet, doch man müsse effizienter werden und sich auf die Ur-Aufgaben Marketing und Vertrieb konzentrieren.

Die Vorstellungen für das Ferienland 2.0 sehen eine Neuorganisation der Gremien oder eine Optimierung der Tourist-Infos vor. Man könne in Zukunft – auch hinsichtlich des Etats – nicht Aufgaben wie die Planung für das Mountainbike-Netz übernehmen, sondern solle sich auf Marketing, Vertrieb und Qualitätssicherung konzentrieren. Einen großen Vorteil des Ferienlands sah Schmitz in der Vernetzung im Landkreis: "Hier sind wir ein big player".

Doch nicht nur seitens der GmbH sah der Plan Änderungen vor, auch bei den Mitgliedern müsse sich etwas tun. Die Einstellung gegenüber dem Ferienland müsse besser werden, eine breitere Unterstützung sei gefordert. Man dürfe die GmbH nicht auf dem kleinsten Nenner zusammenführen, sondern die mitnehmen, die auch tatsächlich wollen. Schmitz wünschte sich auch eine aktivere Unterstützung der Kommunen. Grundsätzliche Maßnahme solle aber sein, dass die Aufgaben der GmbH auf das Wesentliche reduziert werden sollten, sagte Schmitz.

Schonachs Bürgermeister Jörg Frey hatte mit den Reaktionen gerechnet, wie er sagte. "Wenn die nicht gekommen wären, hätten wir mit dem Ferienland grundsätzlich etwas falsch gemacht." Er rief die Mitglieder auf, für sich Vor- und Nachteile abzuwägen und sich auf die außerordentliche Hauptversammlung vorzubereiten.