Die Idee vom ersten "Weltkongress der Schneemänner" wurde zu einem Riesen-Erfolg. Foto: Kienzler

Kongress im Kurpark begehrtes Fotomotiv. Frey: Schonacher bieten viel Verrücktes.

Schonach - Was bei der Tagung letztlich herauskam, stand bei Redaktionsschluss nicht fest. Aber es musste positiv sein, denn die Abgeordneten hatten ihr Dauergrinsen und selbst Sonne und Plusgrade konnten die Schneemänner im Schonacher Kurpark am Samstag nicht aus der Ruhe bringen.

Die Teilnehmer kamen aus Angola, Grenada, Australien und selbst aus dem Vatikan und mit einem schwarzen Eimer auf dem Kopf, einer Mohrrübe im Gesicht, den Landesfahnen und Infotafeln zu ihren Ländern verbreiteten die weißen Gesellen gute Laune. Oho, und zwischendurch war auch die ein oder andere Schneefrau zu sehen.

Die Idee vom ersten "Weltkongress der Schneemänner" wurde zu einem Riesen-Erfolg für Initiator Michael Nock alias "Woody Woodnock" und seine Helfer.

Bereits morgens strömten Neugierige zum Kongress-Ort im Kurpark und genossen den einmaligen Anblick. Viele machten Erinnerungsfotos und schlenderten fasziniert durch die Schneemänner-Reihen. "Wo ist der norwegische Schneemann?", wollten zwei Besucher von Jörg Frey wissen. Ein Bürgermeister weiß zwar viel, aber bei so vielen Schneemännern musste selbst der Schonacher Schultes passen. Die Eröffnung der Tagung am Nachmittag wollten über 400 Besucher miterleben. Den musikalischen Part übernahmen drei heimische Alphornbläser mit Volksmusikklängen.

Vorab "Schmelzprobleme" gehabt

Nock begrüßte die Teilnehmer des Weltkongresses. Zu seinem Bedauern konnten statt der erhofften 194 Botschafter "nur" 118 teilnehmen. Viele Angemeldete hätten vorab "Schmelzprobleme" gehabt und Angereiste sich von Donnerstag auf Freitag sogar "verdünnisiert". Dann bekamen die Schneemänner noch heiße Tipps von Nock: "Bitte setzen sie sich in den Schonacher Lokalitäten nicht an den Kachelofen und vermeiden sie einen Besuch im Hallenbad vom Rebstock".

Kulinarisch verwöhnt wurden die frostigen Gesellen mit Eiswürfel und Eissalat. Und für die nächsten Tage sei noch diverse Ausflüge geplant, so etwa ins Eisstadion nach Schwenningen oder eine Teilnahme an der Eisheiligen-Messe in der Laubwald-Kapelle. Nock dankte den vielen Helfern und wünschte der Tagung einen guten Verlauf.

"Die Schonacher können viel Verrücktes und Besonderes bieten. Nach der längsten Theke im Schwarzwald und dem Rückwärtslaufen haben wir hier ein tolles Event geschaffen", Frey war die Begeisterung anzumerken. Es sei nicht nur eine tolle Idee, sondern auch ein Bildungsauftrag, um beispielsweise die vielen Fahnen den Ländern zuzuordnen.

Stellvertretend für die vielen Helfer holte der Schultes den elfjährigen Simon Hummel vom "Holz" auf die Schneebühne. Der junge Schonacher hatte jeden Tag mitgeholfen und bekam von Frey ein Werkzeugset eines örtlichen Herstellers geschenkt. "So sin mir Schonacher halt, mir hat's Spaß gemacht", meinte der fleißige Schneemann-Bauer strahlend gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Versorgt von den Helfern des FC und der Musik vom ehemaligen Waldpeter-DJ Dirk Pfersdorf genossen die Besucher den tollen Anblick der Schneemänner bis zum Sonnenuntergang.

Kommentar

Die Schonacher lieben das Verrückte, das Besondere. Ihnen kann es gar nicht ausgefallen genug sein. Als es hieß "Schonach spielt verrückt", liefen alle rückwärts durch das Dorf. Beim Bau der längsten Theke im Schwarzwald im Schonacher Kurpark halfen viele mit, und auch bei der jüngsten Aktion "Weltkongress der Schneemänner" packten Jung und Alt mit an. Vom Kleinkind bis hin zum Großvater bauten die Schonacher drei Tage lang Schneemänner.

Vom plötzlich verrückt spielenden Winterwetter, Plus- anstelle Minusgrade, ließ sich keiner abschrecken. Es wurden über 300 Kubikmeter Schnee verbaut, damit gestern das erste Treffen der eisigen Botschafter der UNO-Staaten im Skidorf auch stattfinden konnte. Zwar schafften es nicht alle 194 Vertreter zu kommen, dafür aber Hunderte Schaulustige, die den verrückten Spaß nicht verpassen wollten.