Der beliebte Allround- und Lebenskünstler Michael Nock alias "Woody Woodnock" ist tot. Er war mit seiner Heimat verwurzelt. "Ich bin en Wälder – on im Schwarzwald isch es schee", betonte er und brachte dies auch bei Ausstellungen wie "Uff em Holzweg" in Schonach zum Ausdruck. Foto: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Michael Nock alias "Woody Woodnock" stirbt kurz vor seinem 65. Geburtstag

Schonach/Schönwald. Ein großer Allround- und Lebenskünstler hat die Raumschaft Triberg für immer verlassen. Michael Nock alias "Woody Woodnock" starb überraschend am späten Donnerstagstagnachmittag. Die Raumschaftgsgemeinden Triberg, Schonach, Schönwald trauern um den beliebten Bürger.

Am 19. Februar wäre er 65 Jahre alt geworden. Sein Freund und Nachbar Kai-Uwe Bitsch hatte ihn aufgefunden und sofort die Rettungskette in Gang gesetzt. Doch alle Bemühungen der Ersthelfer um den in Schönwald wohnenden Schonacher blieben letztlich erfolglos. Kurz vor seinem 65. Geburtstag starb Nock auf dem Weg ins Krankenhaus.

Jede Hilfe kommt zu spät

Sein Herz wollte nicht mehr schlagen. Und das, obwohl er im Dezember noch einmal einen gesundheitlichen Neuanfang machte und mit dem Rauchen aufhörte. "Er hat geschwärmt davon, wie gut es ihm danach ging, er würde viel besser Luft bekommen", erzählt Bitschs Frau Daniela. Da er von Haus aus sehr naturverbunden war, sei er in diesem Winter öfter auf die Loipe gegangen. "Er war auch an diesem Tag draußen mit den Langlaufskiern. Als er heimkam, hat er sich nicht wohl gefühlt – als ich nach ihm schaute, lag er im Flur und atmete schwer", beschreibt Bitsch die Situation. Obwohl sich die Rettungskräfte alle Mühe gegeben hätten, habe wohl das Herz nicht mehr mitgespielt.

Nach der Schulzeit hat Nock eine Banklehre angefangen, wissen seine Schwestern Sybille, Angela und Margit. Es sei ihm jedoch schnell langweilig geworden. "Eigentlich beginnt unsere Zeitrechnung erst zu Zeiten des ›Waldpeter‹, das heißt, etwa um 1980 herum", räumt Angela Nock ein. Allerdings sei er schon vorher immer wieder durch recht skurrile Einfälle aufgefallen – und auch mit dem "Waldpeter" in Schönwald war er schnell bekannt durch seinen manchmal eigenartigen Humor: Er war mit Jedermann gut Freund, erinnert sich auch Kai-Uwe Bitsch. Letzterer stieg 1988 in die Wälderdiskothek "Waldpeter" ein. Schon recht bald war er aber mit deren Leitung allein, da sich "Woody" absetzte und im Land als Unternehmensberater unterwegs war.

In den frühen 1990er-Jahren zog es Nock erstmals nach Brasilien. Eine Zeitlang hat er sich danach in Lahr aufgehalten. 1997 ist er wieder in den "Waldpeter" zurück, zu einer Zeit, als dieser als "Schnitzelranch" von sich reden machte. Im Jahr 2000 zog es ihn erneut nach Brasilien. Immer wieder tauchte er allerdings überraschend mit neuen Ideen daheim auf.

Intensiver wurde der Kontakt mit der Heimat ab 2011. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Stefanie Larrosa-Lombardi startete er das eine oder andere originelle Projekt, so die "Weltkonferenz der Schneemänner" und das Igludorf in Schonach, die Schneemannaktion in Schönwald, die "Wäldershow" in Schonach, die "Edekaner" an der Gutach in Triberg, das weltgrößte Osterei oder der Eiffelturm in Schönwald. Seine lustigen Tannenbäume waren die jüngste Aktion in seinem Wohnort.

"ClockHenge" ungewiss

Noch nicht geklärt ist, ob sein bisher größtes, geplantes Projekt, das er "ClockHenge" nannte, nun verwirklicht wird. Der wohl weltgrößte Zeitmesser sollte noch aus fünf Kilometern Höhe gut ablesbar sein. Bei einer geplanten Fläche von 65 mal 110 Meter und rund acht Meter Höhe sollten die Zeiger 20 Meter lang werden. Allein die schiere Größe würde einen enormes Grundstück und zusätzliche Parkflächen erfordern.

In den letzten Tagen beschäftigte Nock das Gebäude der ehemaligen Stadtkasse Triberg, wo er als Geschäftsführer unter anderem ein Café einrichten sollte.

"Eine normale Beerdigung wird es nicht geben", sind sich seine Schwestern einig. Ein Beerdigungstermin könne noch nicht genannt werden. Es werde wohl eine Urnenbestattung geben, so Angela Nock. Mit seinen Freunden solle ferner eine Abschiedsparty gefeiert werden, entweder im "Waldpeter" oder im Reinertonishof in Schönwald. "Wir denken, das ist ganz im Sinne von Michael", betonen die Schwestern.