Unter den 16 ausgezeichneten "Partnerbetrieben des Spitzensports" befindet sich die Schonacher Firma SBS-Feintechnik. Von links: Alfons Hörmann, Jan Rotter, Aline Rotter-Focken, Thomas Burger, Nicole Hoffmeister-Kraut und Elvira Menzer-Haasis. Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Auszeichnung erfolgt erstmals im Haus des Gastes in Schonach / SBS unterstützt Ringer-Ehepaar

Die Partner des Spitzensports wurden am Freitagabend im Schonacher Haus des Gastes ausgezeichnet. Das Baden-Württembergische Wirtschaftsministerium und der Landessportverband hatten eingeladen.

Schonach. Insgesamt 16 Arbeitgeber aus Baden-Württemberg wurden für ihr Engagement als Partnerbetriebe des Spitzensports ausgezeichnet. Die Betriebe kommen aus Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Heidelberg, Sindelfingen, Ludwigsburg, Neckarsulm, Gerlingen, Fellbach, Waldkirch und Schonach. Bevor es allerdings abends zur Verleihung der Prädikate kam, waren die Gäste am Freitagnachmittag zum Qualifikationsspringen für den Schwarzwaldpokal und das Weltcupfinale der Nordischen Kombinierer am Wochenende eingeladen, das allerdings abgebrochen werden musste (siehe Bericht unten).

Bürgermeister Jörg Frey stolzer Gastgeber

Moderator Lennert Brinkhoff begrüßte die Gäste um 17.30 Uhr im Haus des Gastes und gab das Mikro gleich weiter an Hausherr Bürgermeister Jörg Frey. Er hieß die zahlreichen Gäste im Skidorf willkommen, allen voran Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, die Präsidentin des Landessportverbands, Elvira Menzer-Haasis, Alfons Hörmann als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, den Präsidenten der IHK Südlicher Oberrhein, Steffen Auer, den Präsidenten der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Thomas Albiez, Ministerialdirigentin Sabine Frömke und weitere Gäste.

Frey zeigte sich stolz, Gastgeber der Auszeichnung zu sein, sei doch Schonach auch ein Musterbeispiel, wie Betriebe Spitzensportler unterstützen könnten. "Das Engagement der Betriebe kann in dieser Hinsicht nicht hoch genug eingeschätzt werden", betonte er.

Brinkhoff lud anschließend zu einer Talkrunde mit dem Thema "Wie können Wirtschaft und Sport voneinander profitieren?" ein. Nicole Hoffmeister-Kraut, Elvira Menzer-Haasis, Alfons Hörmann, Steffen Auer und Schonachs Team-Olympiasieger 1988 in der Nordischen Kombination, Hans-Peter Pohl, nahmen daran teil. Letzterer vertrat Schonachs Olympiasieger 2006 in der Nordischen Kombination, Georg Hettich, der aus familiären Gründen nicht wie angekündigt kommen konnte. Einig waren sich alle: Sowohl Firmen als auch Sportler profitieren von einer Kooperation.

Es sei wichtig, so Hoffmeister-Kraut, dass Spitzensportler, die ihren Lebensunterhalt nicht von ihrem Sport bestreiten können, unterstützt werden. Das seien immerhin, so ergänzte Alfons Hörmann, rund 90 bis 95 Prozent aller Spitzensportler. Berufliche Qualifikation, so Hörmann weiter, schaffe auch Perspektiven für ein Leben nach dem Sport. "Und wenn ich als Spitzensportler weiß, dass ich nach der Karriere eine Perspektive habe, macht mir das den Kopf für Training und Wettkampf frei", fügte Elvira Menzer-Haasis an.

Hans-Peter Pohl blickt auf Sportkarriere zurück

Von seinem Leben als Spitzensportler und das danach berichtete Hans-Peter Pohl. Zwar gab es zu seiner aktiven Zeit keine ähnliche Initiative (Partner des Spitzensports werden erst seit fünf Jahren gekürt), er hatte aber damals mit seinem Lehrbetrieb, der Firma SBS, schon einen tollen Arbeitgeber. "Und das Entgegenkommen vergisst man nicht, auch später nach der aktiven Karriere", betonte er.

Steffen Auer gab zu Bedenken, dass Leistungssportler auch gute Arbeitnehmer seien. "Sie lernen das Gewinnen – aber auch das Verlieren und können damit umgehen." Auch für das Betriebsklima seien sie einträglich, wusste er.

Unter den ausgezeichneten Partnerbetrieben befand sich auch die Schonacher Firma SBS Feintechnik GmbH & Co. KG. Dort arbeiten Jan Rotter und Aline Rotter-Focken. Das Ehepaar kann im Ringen zahlreiche Erfolge verbuchen, durch das Entgegenkommen des Arbeitgebers bleibt dem Wirtschaftsingenieur und der Sporttherapeutin auch genügend Zeit zum Training und den Wettkämpfen. "Wir sind sehr stolz auf die Beiden", betonte Geschäftsführer Thomas Burger.