Der Leiter des Sozialdezernats im Schwarzwald-Baar-Kreis, Jürgen Stach, überreicht im Corona-Abstand die unterschriebenen Kooperationsverträge zum Thema "Präventive Hausbesuche" an die Bürgermeister Jörg Frey (links) und Christian Wörpel (rechts).Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Neues Projekt "Präventive Hausbesuche" gestartet

Coronabedingt im kleinen Kreis fand die "Kick-Off"-Veranstaltung für einen Versuchsballon statt.

Schonach/Schönwald. Im Sitzungssaal des Schonacher Rathauses unterzeichneten die Bürgermeister Jörg Frey (Schonach) und Christian Wörpel (Schönwald) sowie der Dezernatsleiter des Sozialdezernats am Landratsamt des Kreises, Jürgen Stach, die Übereinkunft zur Einrichtung "Präventive Hausbesuche" in den beiden Gemeinden am Nordrand des Kreises.

Verschiedene Hürden und Bedarfe

"Ich möchte mein Leben möglichst lange selbstständig führen und so lang wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen" – dieser Wunsch besteht wohl bei den meisten Menschen. Doch das Älterwerden bringt verschiedene Hürden und Bedarfe mit sich.

Der Pflegestützpunkt des Schwarzwald-Baar-Kreises erweitert sein Angebot mit dem neuen Projekt und nimmt sich dieses Themas an. Gemeinsam mit den Gemeinden Schönwald und Schonach startete das Projekt Ende September zunächst in den beiden Projektkommunen.

Neben dem Dezernenten und den beiden Bürgermeistern hatten sich Jan Hauser, Sozialamtsleiter am Landratsamt, Jürgen Schweizer, beim selben Amt zuständig für "Hilfe zur Pflege" sowie die Projektverantwortliche, Viola Schumpp, eingefunden. Stach betonte, dass die Bevölkerung immer älter werde und das Thema Pflege daher ein Zukunftsthema sei. Vor allem im ländlichen Raum sei es aber aus marktwirtschaftlichen Gründen schwer, entsprechende Angebote aufzubauen – zumal gerade hier viele Menschen so lange als möglich selbstständig leben wollen.

Seit 15 Jahren sei das Landratsamt des Kreises in diesem Thema mit den Pflegestützpunkten unterwegs. Aufklärung habe einen hohen Stellenwert. Darum wollte man nun, so Projektleiterin Viola Schumpp, ein niederschwelliges Angebot schaffen. Wer in den nächsten Wochen 75 Jahre alt wird und noch zuhause lebt, der werde ein Schreiben erhalten, mit dem sich der Pflegestützpunkt zum Besuch anmeldet. Er wird zu Angeboten zu den verschiedenen Themen der individuellen Lebensumstände berichten und beispielsweise über Freizeitangebote oder Vereine informieren.

Damit sollen vorhandene Strukturen gestärkt und die Lebensqualität sowie die soziale Teilhabe sichergestellt und zugleich die Selbstständigkeit gefördert werden. Ein Ziel sei auch, dass betroffene Senioren so lange als möglich in den eigenen vier Wänden bleiben können, da mit dem Hausbesuch Hilfebedürftigkeit vorgebeugt und der Verlauf einer möglichen Pflegebedürftigkeit abgeschwächt werden soll. Projektleiterin Viola Schumpp erläuterte Anforderungen und Ziele der "Präventiven Hausbesuche" mittels einer kleinen Präsentation.

Sehr gut finden die beiden Bürgermeister, dass ihre Gemeinden als erste Projektgemeinden im Landkreis ausgewählt wurden. Aus den Händen des Dezernenten Stach erhielten sie abschließend die unterzeichneten Kooperationsurkunden.